Okrajové sociální kultury
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Der Jakobsweg, einer der bedeutendsten Pilgerwege des katholischen Christentums, hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. Viele Menschen, auf der Suche nach sich selbst oder als Wanderbegeisterte, folgen den Spuren des hl. Jakobus. Doch die unrühmliche Geschichte der katholischen Reconquista und die Vereinnahmung des hl. Jakobus sind wenig bekannt. Roland Girtler, der sich intensiv mit den Kulturen der Albigenser, Mauren und sephardischen Juden beschäftigt, zeigt, dass die Entstehung des Jakobsweges mit Krieg, Gewalt und der Vernichtung von Menschen verbunden ist. Nach der Eroberung der iberischen Halbinsel durch die Mauren im 8. Jahrhundert erlebte die europäische Kultur eine immense Bereicherung. Die liberale maurische Kultur förderte ein Miteinander von Moslems, Juden und Christen und brachte bedeutende Erkenntnisse in Philosophie, Mathematik und Dichtung. Im Gegensatz dazu reagierte die katholische Kirche mit brutaler Grausamkeit während der Rückeroberung Spaniens, die unter dem Patronat des hl. Jakobs stand, und der Inquisition, in der Tausende ihr Leben verloren. Girtler möchte jedoch nicht nur die historischen Ereignisse kritisch beleuchten, sondern auch aufzeigen, dass es heute möglich ist, eine Welt zu schaffen, in der Christen, Juden und Araber harmonisch zusammenleben können, inspiriert von den Werten der freien Albigenser und der gelehrten Mauren.
Berühmte Persönlichkeiten philosophieren über die Freuden und (manchmal auch) Leiden des Lesens und der Bücher: oft überraschend, meist charmant, immer mit einem kleinen Augenzwinkern! Ein einführendes Essay zum Thema von Roland Girtler rundet den Band ab. 'Lesen ist für den Geist, was Gymnastik für den Körper ist.' Joseph Addison
Die alte bäuerliche Kultur gibt es nicht mehr; sie hatte auch keine Überlebenschance. Zu Ende ging diese Kultur Anfang der 60er Jahre mit dem Abgehen der Bergbauern vom Getreidebau ...
Nobel geht die Welt zugrunde - unter dieses sarkastische Motto könnte man dieses erfolgreiche Buch von Roland Girtler stellen, das nun in dritter Auflage vorliegt. Der Autor unterstellt ein überall sichtbares, tagtäglich angestrengtes Streben nach Vornehmheit. Jeder möchte sich würdig und stolz, entweder in aller Bescheidenheit oder unter tosendem Beifall, über andere erheben. Der Mensch als animal ambitiosum wünscht und sucht den Beifall; er sehnt sich nach einer ehrenvollen Stellung in der Gruppe, am Arbeitsplatz oder im gesellschaftlichen Leben. Den vielfältigen Strategien, die dafür aufgewendet werden, ist der Autor nachgegangen. Mit heiterer Ironie, aber nie ohne Sympathie, stellt Girtler die Bemühungen um einen Platz an der Sonne dar. Er ist den Eitelkeiten von Adeligen, Politikern, Aufsteigern, Honoratioren, Ganoven, Sandlern, Räubern, Jägern, Sportlern, Gentlemen, Yuppies, Generälen, Professoren, Schauspielern, Geistlichen u. v. a. nachgegangen und beschreibt deren Symbole, Fetische und sorgsam erwogenen Schritte im dauernden Kampf um Anerkennung. Dieses Streben nach Vornehmheit orientiert sich an einem allgemein anerkannten Vorbild: der Welt der Adeligen, den feinen Ritualen und Symbolen der Hocharistokratie. Am Lebensstil, an den Regeln, an den Gewohnheiten und auch an den liebevoll gepflegten Extravaganzen der Adeligen messen sich all jene, die im „demonstrativen Müßiggang“ eine ihnen adäquate Rolle sehen.
Allen Soziologen wünschte Rene König etwas von Roland Girtlers Forschungsart. Dieses kleine Bändchen mit 10 Geboten der Feldforschung gibt Einblick in ein Forscherleben und lädt ein zur Nachahmung.Wie immer bei Girtler wird das pralle Leben sichtbar - und - es darf geschmunzelt werden.
Der Soziologe und Kulturanthropologe Roland Girtler gilt als Pionier der qualitativen Sozialforschung. Neben wissenschaftlich theoretischen Überlegungen stehen in diesem Band konkret-praktische Anleitungen zur Feldforschung im Vordergrund. Er enthält zahlreiche Hinweise für angehende und bereits in der Forschung stehende Sozial- und Kulturwissenschaftler.
Es ist dieser Drang nach Würde, der dem menschlichen Leben und dem Handeln der Menschen wesentlich zugrunde liegt und der gerade in Randkulturen offensichtlich wird ...