Knihobot

Joachim Lottmann

    1. leden 1956
    Unter Ärzten
    Happy End
    Sterben war gestern. Aus dem Leben eines Jugendforschers
    Auf der Borderline nachts um halb eins
    Hundert Tage Alkohol
    Alles Lüge
    • Joachim Lottmanns neuer Roman über das Jahr der Flüchtlingskrise erweitert die Kampfzone ins Private und erzählt vom Leben und Lieben in nervösen Zeiten. Zwischen zwei Sommern, zwischen Willkommenskultur, Terrorangst, Silvesternacht in Köln, AfD-Parteitag, Brexit und dem Aufstieg der neuen Populisten gerät ein Land ins Taumeln und das Leben des Romanhelden Johannes Lohmer aus den Fugen. Ein Ehekrach in Athen, mitten in der Eurokrise, verwandelt den Alltag des romantischen Wahl-Wieners Lohmer in einen politisierten Fiebertraum. Während seine Frau Harriet, eine engagierte linke Journalistin, begeistert Flüchtlingshilfe leistet, fürchtet Lohmer das weltweite Vordringen des politischen Islam und sieht einen »zweiten Faschismus« am Werk. Dennoch reist der Bohemien an Harriets Seite brav an die Brennpunkte unserer Tage. Er erlebt ein Land in Aufruhr, alle politischen Debatten als Lüge und sich selbst als Lügner, muss Lohmer doch aus Angst um seine »harmonische Ehe« dauernd Sorge tragen, in Harriets Augen nicht als Renegat oder Rechter dazustehen. Sein »Opportunismus aus Liebe« führt zu schrecklich komischen Verwicklungen, ob im Flüchtlingsheim, beim Bürgerabend, im muslimischen Neukölln, beim Aufstieg von AfD und FPÖ oder beim Versöhnungsurlaub in Südfrankreich … Dieser Roman über das Jahr der Flüchtlingskrise zeigt eine Ehe im Dauerreizklima der politischen Debatten und erzählt auf »lottmanneske« Weise von den schwankenden Grundwerten, inneren Widersprüchen und neuen Spannungsverhältnissen unserer Gegenwart.

      Alles Lüge
    • Hundert Tage Alkohol

      Kein Roman

      • 163 stránek
      • 6 hodin čtení
      4,5(2)Ohodnotit

      Ein verkrachter Sensationsjournalist aus Berlin-Mitte wird von einer Kollegin wegen sexueller Nötigung angezeigt und verliert die Nerven. Er flieht nach Österreich, um einem Prozess zu entgehen. Während das Thema Deutschland in eine hysterische, aufgeheizte Stimmung versetzt, scheint sich in Wien niemand für seine Vorgeschichte zu interessieren. Im Gegenteil: Er erlebt einen verblüffenden sozialen Aufstieg in der Hauptstadt des ehemaligen Weltreichs, den er ausgerechnet einflussreichen Frauen verdankt, die ihn lieben, ja, einen Narren an ihm gefressen haben. Wie Georges Duroy in Guy de Maupassants Roman „Bel-Ami“ von 1885 steigt der Protagonist in Joachim Lottmanns „Hundert Tage Alkohol“ in der sozialen Hierarchie der in Wien noch intakten großbürgerlichen Bohème immer höher. Was in Berlin zu Anzeigen und Ächtung führte, bringt ihn in Wien erst recht voran. Die Uhren dort gehen anders. Das Nachtleben wird nicht von schlechtem Kokain, Beziehungsunfähigkeit, neuer Armut und Bisexualität geprägt, sondern vom Alkohol.

      Hundert Tage Alkohol
    • Auf der Borderline nachts um halb eins

      Mein Leben als Deutschlandreporter

      3,5(2)Ohodnotit

      In „Der Mann, der beim Spiegel“ erkundet Joachim Lottmann Deutschland durch literarische Reportagen, die Fakten und Fiktion verschmelzen. Als verkappter Reporter begegnet er Prominenten und untersucht soziale sowie politische Wahrheiten. Sein Werk bietet eine subjektive Sittengeschichte der Gegenwart und reflektiert die deutsche Popkultur.

      Auf der Borderline nachts um halb eins
    • Der Pate der Popliteratur ist wieder da – mit einem Roman über das Hier und Jetzt, über die brodelnde Gegenwart. Ein in die Jahre gekommener Jugendforscher begeistert sich an den Thesen Yuval Hararis, der der Menschheit eine medizinisch-biologische Revolution voraussagt. Alter und Krankheit werden besiegt sein, man wird 120 Jahre alt und dabei auch noch gesünder und fitter als jetzt. Derart euphorisiert, erlebt Dr. Johannes Lohmer die oft schmerzhafte Konfrontation mit den Jugendlichen der ›Generation Greta‹, über die er eine Studie schreiben muss. Er verwickelt sich in Abenteuer, verliebt sich, geht ins Kloster, verliert seine Gesundheit im Fitness-Studio, beginnt plötzlich die Jugendkultur zu hassen und noch mehr die Alten, zu denen auch er bald gehören wird. Dann aber bricht die Corona-Pandemie über das Land herein, und die Karten werden neu gemischt: die Jungen fühlen sich eingesperrt, die Alten sind es wirklich und fürchten den Tod. Für ihn, den »alten, weißen Mann«, der nun Antirassismus-Sticker trägt, steigt der Panik-Pegel immer weiter. Aber dann kommt die Beruhigung und die Entschleunigung doch noch, wenn auch spät ...

      Sterben war gestern. Aus dem Leben eines Jugendforschers
    • Happy End

      • 351 stránek
      • 13 hodin čtení
      3,0(1)Ohodnotit

      Johannes Lohmer hat es geschafft. Jahrzehntelang hat er als Schriftsteller um Anerkennung gekämpft, jetzt ist er endlich im Literaturbetrieb angekommen: Die Leserschaft liebt ihn, das Feuilleton singt sein Lob. Zu allem Überfluss findet er in Wien auch noch die Frau seines Lebens. Doch das Glück ist der Tod jedes ernsthaften Schriftstellers, das weiß Lohmer nur zu gut. Er würde liebend gern aufs Schreiben verzichten, wenn es nicht einen ruf zu wahren gälte – vor Kollegen und Journalisten, vor dem Hausverlag und nicht zuletzt vor der Ehefrau. So beschließt Lohmer, den Schein des Schriftstellers zu wahren und macht sich daran, aufs Geratewohl einen Text in den Computer zu hacken. Was entsteht, ist ein grandios komischer Monolog wider Willen – über alles und nichts, über das Leben, die Liebe und die Literatur – sowie über seine verflixte Aufgabe, nebenbei einen würdigen Nachfolge-Preisträger für den renommierten Wolfgang-Koeppen-Preis zu bestimmen, was sich als schwieriger herausstellt als zunächst gedacht.

      Happy End
    • Furios: ein Stadtneurotiker auf der Suche nach dem Arzt fürs Leben! Ein junger, etwas zwanghafter deutscher Schriftsteller folgt dem Rat seiner Freundin, »mal zum Therapeuten« zu gehen. Doch wie in vielen modernen Paarbeziehungen reicht auch ein einziger Psychiater nicht mehr für die Ewigkeit: Wie wild wechselt der Romanheld fortan Ärzte und Methoden und erprobt die schier unerschöpflichen Möglichkeiten des Psycho- und Erleuchtungsmarktes. Er jagt vom Seelenklempner der kassenärztlichen Vereinigung zum Familienaufsteller, gerät an einen Klaus-Kinski-Nervenarzt, an Quacksalber, Nazi-Hypnotiseure und Transaktionsanalytiker, die ihn über Jahre mit Einzel-, Paar- und Gruppentherapie behandeln. Scheinbar erfolgreich. Genauer: Erfolge und Misserfolge wechseln sich ab, bis eines Tages »der Richtige« (Arzt) kommt. Ein älterer Herr, der leider nach wenigen Jahren stirbt. Die langjährige Freundin verlässt ihn erneut, diesmal nach Indien, und im Ashram, wohin er ihr folgt und sich in eine junge Inderin verliebt, kulminiert der Horror: seine neue Geliebte stirbt, ausgezehrt von den kriminellen Methoden eines leider hochkriminellen Gurus. In der Sinnkrise ist nur eins gewiss: Das Alter kommt, die Freundin geht, die Therapie bleibt! Joachim Lottmanns bislang bester Roman ist eine hochkomische seelische Achterbahnfahrt und ein Schrei nach Liebe, die den Helden und den Leser in den lakonischen Irrwitz treiben!

      Unter Ärzten
    • Ein Autor schreibt einen Roman darüber, wie ein Autor einen Roman schreibt - und das ganze spielt mal wieder in Berlin.

      Deutsche Einheit
    • Die Geschichte eines politisch korrekten Spießers, der dank Kokain vom armen Schwein zum It-Man der Kunst- und Medienszene wird. Ein rührend normaler, übergewichtiger Gutmensch, der nie aufregend lebte, erhält die erschreckende Diagnose: maximal drei Jahre Lebenszeit aufgrund von Bluthochdruck und Bewegungsmangel. Der frühpensionierte TV-Redakteur trifft einen verzweifelten Entschluss, als er entdeckt, dass harte Drogen gegen seine Fettsucht helfen können: Er beginnt eine „Kokain-Diät“. Zunächst protokolliert er akribisch Dosis und Wirkung, doch bald wird er immer rauschhafter, wilder und offener – und verliert an Gewicht. Sein Charakter zerfällt; er lügt, betrügt und hat übermäßigen Sex, während er zur kultigen Figur der Wiener und schließlich der Berliner Kunstszene aufsteigt. Nur ein Zufall könnte ihn vor seinem naiven Optimismus und dem drohenden Drogenende bewahren. Joachim Lottmanns Roman ist eine eindringliche Seelenstudie eines Mannes, der in einen Strudel dekadenter Abenteuer gerät. Ein furioser Anti-Entwicklungsroman, der das Porträt einer lebensgierigen Szene abseits der krisenbesessenen Gesellschaft zeichnet.

      Endlich kokain
    • Der tragikomische Roman erzählt von einem Berliner Bohémien, der seinen eigenen Abstieg mit einer Mischung aus Interesse und Optimismus verfolgt. Er lebt mit einer prolligen Partnerin zusammen und arbeitet für eine Online-Zeitung, ohne dafür bezahlt zu werden. Seine Überlebenstechniken sind amüsant: Hochstapeln, Zeche prellen und an kalten Buffets sattessen. Trotz totaler Verarmung und sozialer Ächtung bleibt er gelassen und glaubt, dass es sich nur um eine vorübergehende Durststrecke handelt. Doch seine Hoffnungen erweisen sich als Illusionen. Der barbarische Hunger und zunehmende Demütigungen setzen ihm zu, während sein lebenslang trainierter Optimismus schwindet. In einer Welt, die ihm immer feindlicher gegenübersteht, verliert er seine einstige sonnige Weltsicht. Als er schließlich aufgibt, crasht die Finanzwelt, und auf seltsame Weise kehrt das Geld zurück – zusammen mit Anerkennung, Essen und sogar seiner Ex-Frau. Während die Weltwirtschaftskrise viele ins Elend stürzt, fährt er wie ein Geisterfahrer in Richtung Glück und ist von den Wendungen überrascht. Dieses Stationendrama zeichnet ein Psychogramm der Krise und reflektiert die Herausforderungen der Neuen Armut im Kontext der Rezession.

      Der Geldkomplex
    • Mai, Juni, Juli

      Ein Roman

      • 256 stránek
      • 9 hodin čtení
      3,2(25)Ohodnotit

      »Das ist kein Buch, das ist das Leben.« Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Soll er eher etwas Autobiographisches schreiben oder doch lieber einen DDR-Roman? Der namenlose Ich-Erzähler aus Mai, Juni, Juli streift durch eine deutsche Metropole, es ist Mitte der 80er Jahre und alle reden von Pop, Sex und Seele. Er will ein »großer Schriftsteller« werden, aber noch kommt er schlecht aus dem Bett und leidet an Depressionen. Es vergehen Wochen, Monate, und schon wieder ist ein Tag verloren, weil er kein Schreibmaschinenpapier zur Hand hat. Doch immerhin weiß er, was alles nicht vorkommen darf: keine verdammt gute Literatur, keine Monomanie, keine Exzesse, kein Tiefgang, keine geschmäcklerische Yuppie-Schreibe. Für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung gehört Mai, Juni, Juli zu den »anderen Klassikern« – den Büchern, die nicht im Kanon von Marcel Reich-Ranicki auftauchen, aber eine tiefe Spur im Gedächtnis einer heutigen, jüngeren Generation hinterlassen haben. Nicht zuletzt, weil es am Anfang dessen steht, was später unter dem Label Pop-Literatur subsumiert wurde, eine Abrechnung mit der nicht enden wollenden deutschen Nachkriegsliteratur: wütend, respektlos und ein wenig großkotzig.

      Mai, Juni, Juli