Der Katalog erzählt anhand von Dokumenten, Fotos und Exponaten aus den Archiven der Vereine, den Erinnerungsalben der Spieler und den Rumpelkammern der Platzwart die Sozialgeschichte des Fußballs in Herne und Wanne-Eickel.
Ralf Piorr Knihy






Das Ruhrgebiet ist die größte und wichtigste Fußballlandschaft Deutschlands. Die Dichte von Vereinen, Plätzen und Stadien sucht bundesweit ihresgleichen. Zwischen A 2 und B 1 reihen sich die fast mythischen Fußball-Orte des Reviers aneinander. Der Pott ist rund! Dieser besonderen Topographie ist das zweibändige „Lexikon des Revier-Fußballs“ gewidmet. Im Band 2 werden an die 100 Vereine des Reviers mit ihren Geschichten, Erfolgen und Niederlagen fundiert dargestellt. Manche Klubs gibt es schon längst nicht mehr wie den Duisburger SV, der schon Westdeutscher Meister war, bevor Borussia Dortmund oder Schalke 04 q/4berhaupt gegrq/4ndet worden waren. Andere einst legendäre Vereine der Oberliga West wie die Spfr. Katernberg oder die Emscher Husaren sind dabei in der Versenkung der Bezirks- und Kreisligen verschwunden. Trotzdem gehören diese Traditionsvereine, die irgendwann ihre spezielle Geschichte geschrieben haben, zum Selbstverständnis dieser Region, und gerade die vielen „Kleinen“ bekommen im „Lexikon des Revier-Fußballs“ einen wq/4rdigen Platz neben den vermeintlich Großen. Abgerundet wird der Band durch ein Personenlexikon, dem statistischen Überblick q/4ber alle Revier-Derbys der Bundesliga-Geschichte und dem zweiten Teil des Revier-Fußballs von A bis Z.
1960 wurde in Wanne-Eickel der Club „jazzwanne“ gegründet, der für das Aufbegehren junger Menschen gegen die tristen Verhältnisse der Bergarbeiterstadt stand. Die Freiheit der Musik spiegelte eine neue Lebenskultur wider, die auch nach dem Abriss des Hauses 1967 fortbestand.
Ohne Rückkehr
Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamosc im April 1942
- 223 stránek
- 8 hodin čtení
Im Kohlenflöz Luise muss das tägliche Soll geschafft werden. Die Arbeit ist hart und gefährlich, Sargdeckel oder Unfälle sind keine Seltenheit. Und dann ist da noch die Staublunge: zuerst Berginvalide und dann irgendwann weg vom Fenster. Realistisch berichtet die autobiographische Erzählung eines unbekannten Bergmanns vom Arbeitsalltag unter Tage und vom Leben in der Kolonie zwischen 1930 und 1960. „Schonungslos, detailliert und kritisch-nüchtern. So wird berichtet. Hierin liegt die Brisanz der Männer von Luise. Adäquater kann man sich der Drastik des Ruhrbergbaus kaum nähern.“ (Arnold Maxwill)
Überall dort, wo gebuddelt und gebohrt wurde, kannte man das Markenzeichen der Maschinenfabrik Flottmann: Der laufende Mann mit dem Bohrhammer auf der Schulter stand für technischen Fortschritt und weltweites Renommee. Dagegen ist die Verstrickung in den Nationalsozialismus eine bis heute unerzählte Geschichte. Mit dem Strukturwandel ging das einst so stolze Familienunternehmen unter, die Künstler und Artisten hielten Einzug. Die „Flottmann-Hallen“ sind heute ein bedeutender Kulturstandort der Region. Flottmann. Eine Geschichte des Reviers. Zwischen gefeierter Innovation und verdrängter Schuld, zwischen Marke und Mythos, zwischen Industrie und Kultur.
Berta Schulz.
Von der Wäscherin zur Reichstagsabgeordneten der SPD.
Albert Kelterbaum, Westfalenstraße 36, Bergmann
- 132 stránek
- 5 hodin čtení
Albert Kelterbaum wurde 1904 im Schatten der Thyssen-Hütte in Duisburg-Hochfeld geboren. Er war Nietenjunge beim Brückenbau, arbeitslos in der Zeit der Weltwirtschaftskrise und Soldat im Zweiten Weltkrieg. Dann legte er als Bergmann auf der Zeche Königsgrube in Wanne-Eickel an und zog nach Röhlinghausen. Seit seiner Kindheit zeichnete Kelterbaum, aber erst in den 1950er Jahren wurden seine Bilder bekannt. Das Milieu der kleinen Leute war seine Welt und fast liebevoll nannte man ihn „den Zille des Reviers“. 1972 starb Kelterbaum den Bergmannstod. Todesursache: Silikose. Der Katalog „Albert Kelterbaum, Westfalenstraße 36, Bergmann“ bringt das Leben und das Werk des Bergmanns und Künstlers wieder in Erinnerung.
Herne - Eine Industriestadt im Norden des Reviers. Die Fotografien von 1950 bis 1980 erlauben einen ungeschminkten Blick auf das Wesen der Stadt – mit ihren Spannungen und ihren Brüchen, mit ihrer Würde und ihrem Stolz. Die Straße wird zum Laufsteg der Zeit. Autos werden allgegenwärtig, Plakatwände stehen am Rand, Moden kommen und gehen und die Menschen machen immer weiter. Vieles ist heute noch nah: der Blick auf den Schrebergarten, die Hochhäuser, die Bude an der Ecke, der Fußball, die Industrie und Autobahnen. Die Stadt zu verstehen, heißt, die Geschichte des Ruhrgebiets zu begreifen.