Im Café Rallye brennt noch Licht. Der Wickerl, der eigentlich Lokalverbot hat, ist voll auf Speed oder Koks oder irgendeiner anderen Mischung, die ihn zur tickenden Zeitbombe macht, und auch Dr. Kurt Ostbahn gesellt sich nach dem letzten Konzert einer längeren Tournee in sein Stammcafé - auf einen überdimensionalen Fernet plus Bier. Dann dreht der Wickerl irgendwie durch und später, als der Ostbahn heimgehen will, stört eine Blutspur den Fluss seiner kreativen Gedanken, der Wickerl liegt aufgeschlitzt auf der Gasse und die spielfreie Zeit füllt sich alsbald mit Laster, Perversion, Mord und Totschlag. Für den großen Rest der wilden Geschichte, in der gebeutelte Junggesellen, fesche Katzen, Fetischisten, S&M-Praktiker (und -Praktikerinnen), Satanisten und ein wahnsinniger Veterinärstudent herumgeistern, gilt Ostbahns Leitsatz: \"Wir, der Brödl und ich, mischen Dichtung und Wahrheit im Verhältnis 1:1. Es kann stimmen oder auch nicht.\" Was grauslich beginnt, geht graulich weiter und steigert sich bis zu einem grandiosen „Blutrausch“-Finale, bei dem der Kurti den Kieberern glatt die Schau stielt. Bis es allerdings soweit ist, fließt noch der ein oder andere Liter Blut, rinnt noch das ein oder andere Krügel durch die stets durstige Kehle des Ich-Erzählers.
Kurt Ostbahn Knihy




Teneriffa, das Urlauberparadies. Draußen bläst ein Sandsturm, der sich gewaschen hat. So oder ganz ähnlich muss der Weltuntergang aussehen. Doch den Kurtl plagt die ganz persönliche Apokalypse. Er hätte sich eigentlich Erholung verdient, stattdessen muss er seine sauer verdienten Urlaubstage mit unvorhergesehenen Aktivitäten verplempern. Zuerst kommt dem äußerst charismatischen Rock-and-Roll-Musikanten seine Freundin abhanden, dann trifft er an der Poolbar auf die liebestolle Millionärsgattin Frau Ilse und schließlich auf die dazugehörigen Leichen. Überschattet wird das ohnehin schon höllisch an die Nerven gehende Szenario auch noch von Bertl Brehm, Kurtls Intimfeind aus Schulzeiten. Der Durst ist groß, das Bare ist aus. Wer anders als der Trainer und Doktor Trash könnten herbeigeflogen kommen, um tatkräftig zu helfen? Und die Mordfälle aufzuklären? Niemand sonst.
Ein Liederbuch mit 25 Jahren Wiener Rock-Poesie von Kurt Ostbahn zum Nach- und Querlesen
Im Raketentempo hat uns das letzte Jahrzehnt mitgerissen durch Höhen und Tiefen, Wunder und Schrecken, wie sie nur Menschen dem Menschen zu bereiten imstande sind. Mit diesen Worten eröffnete die Österreich-Ausgabe der Illustrierten „Stern“ im Dezember 1969 ihren Rückblick auf die „wilden sechziger Jahre“, um fortzufahren: „Wir sahen, wie der erste Mensch seinen Fuß auf den Mond setzte, und bekamen den Kennedy-Mord in Zeitlupe vorgeführt. Vietnam-Greuel, Afrika-Massaker, Mini-Rock, Beatles-Musik, Sexwelle, Aufklärung, Herztransplantationen - nichts blieb uns erspart und auf nichts mußten wir verzichten. Was für ein Jahrzehnt!“