Preziöse Prunkwaffen aus der Rüstkammer im Juwelenzimmer Augusts des Starken 1728.
Schätze des Dresdner Residenzschlosses / Staatliche Kunstsammlungen Dresden Band 3 - Rüstkammer
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Schätze des Dresdner Residenzschlosses / Staatliche Kunstsammlungen Dresden Band 3 - Rüstkammer
Die Schätze des Grünen Gewölbes
Ein einzigartiges »Feenreich« hatte sich bis zum Zweiten Weltkrieg mit der zwischen 1723 und 1729 zum barocken Gesamtkunstwerk umgewandelten Schatzkammer im Grünen Gewölbe erhalten. 2004 konnte das Neue Grüne Gewölbe und 2006 das Historische Grüne Gewölbe meisterhaft restauriert und rekonstruiert wiedereröffnet werden. Die spätbarocke Sammlung Augusts des Starken, die auch die seiner Ahnen aufnahm, war die größte europäische Schatzkammer des 18. Jahrhunderts. Der Traum des Königs hat als geschichtsträchtige Sammlung am Beginn der europäischen Museumskultur viel zu erzählen. Das Buch gibt einen Überblick über die Schätze des Grünen Gewölbes. Es schildert die Geschichten der Kostbarkeiten und öffnet den Blick für den sinnlichen und historischen Reichtum der Sammlung
Eine Leseprobe finden Sie unter „http://verlag. sandstein. de/reader/98-521_Koehler“ Johann Heinrich Köhler (1669–1736) zählt zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten um August den Starken. Bis heute steht er im Schatten des Hofjuweliers Johann Melchior Dinglinger – völlig zu Unrecht, wie die Ausstellung des Grünen Gewölbes anlässlich seines 350. Geburtstags eindrucksvoll vor Augen führt. Die begleitende Publikation widmet sich erstmalig dem überaus originellen Œuvre des lange unterschätzten Juwelenkünstlers. Die enorme Spannbreite seines Schaffens umfasst nicht nur erlesene Perlfiguren und pretiöse Fassungen von Elfenbeinstatuetten, sondern auch einzigartige Prunkuhren und Juwelengarnituren. Im Zuge der Einrichtung des Grünen Gewölbes als barocke Schatzkammer war Köhler zudem für die Instandsetzung, Taxierung und Inventarisierung der Kunstwerke verantwortlich. Sein Umgang mit den historischen Objekten zeichnet sich durch ungewöhnlich einfühlsame Eingriffe aus und brachte schließlich geniale eigene Neuschöpfungen hervor. So braucht Köhlers Werk in vielerlei Hinsicht den Vergleich mit dem seines Konkurrenten Dinglinger nicht zu scheuen.
„Manchmal muss man, um den Stellenwert der Kunst an den Fürstenhöfen der Frühen Neuzeit in ihrem Wert und ihrer Wertigkeit besser begreifen zu können, die altbekannten, ausgetretenen Pfade der Kunstgeschichte verlassen und den im 19. Jahrhundert erworbenen Kanon vergessen. Erst dann ergibt sich eine neue Sicht.“ Dirk Syndram
Blick ins Buch >> Mit der Veröffentlichung der Thesen gegen den Ablasshandel am 31. Oktober 1517 wagte Luther einen gewaltigen Schritt: Er forderte die Autorität der Kirche heraus und leitete die Reformation ein. Als dem streitbaren Mönch und Doktor der Theologie der päpstliche Bann sowie die Reichsacht drohten, gewährte ihm sein Landesherr Friedrich der Weise Schutz. Luther pflegte fortan die enge Verbindung zu den sächsischen Kurfürsten, die unter dem reformatorischen Einfluss ihre Politik gestalteten und daraus ein neues Selbstverständnis entwickelten. Dieser Ausstellungskatalog erschließt die Geschichte der Reformation von 1515 bis 1591, also von dem Jahr, in dem der Generalablass von Papst Leo X. in Rom verkündet wurde, gegen dessen Verkauf Luther wenig später protestierte, bis zum Jahr des Torgauer Bündnisses, mit dem der lutherische Kurfürst von Sachsen und der calvinistische Kuradministrator von der Pfalz ein letztes Mal versuchten, die beiden aus der Reformation hervorgegangenen Konfessionen politisch und theologisch anzunähern. Gemälde, prunkvolle Harnische und Waffen, Werke der Schatz- und Goldschmiedekunst, fürstliche Kostüme, Medaillen, Werke der graphischen Kunst, Urkunden, zeitgenössische Schriften und weitere Exponate aus den historischen Beständen der Museen und Archive in Dresden und Sachsen sowie aus zahlreichen nationalen und internationalen Museen belegen eindrucksvoll die gegenseitige Beeinflussung von Politik und christlicher Erneuerung und zeigen zugleich die Selbstdarstellung und das Selbstverständnis der Herrschenden im Zeitalter der Reformation. Der Ausstellungskatalog öffnet damit ein Fenster in diese uns nur scheinbar sehr ferne, bis in die Gegenwart hinein wirkende Epoche.
The famous “Historisches Grünes Gewölbe” returns to the residential palace for the first time after 60 years in September 2006. The beautifully illustrated catalogue takes the reader on a fascinating tour through this unique “Gesamtkunstwerk”. The „Grünes Gewölbe“ was founded in 1550 by Elector August of Saxony as the state treasury, „Geheime Verwahrung.“ Augustus the Strong converted it into a publicly accessible Schatzkunst museum in 1729. His idea was unrivalled: the eight display rooms with their exquisite interiors and the highly impressive mise en scène of the collection were designed to inspire amazement. The extravagant profusion of precious objects in gold, silver, enamel and precious stones, the ivories, bronzes and jewellery proclaimed the wealth and artistic taste of the Saxon dynasty. In 1942 the collection was closed and taken into storage at Königstein fortress. The museum's exterior and three of the eight rooms were severely damaged during the war. From 1974 a part of the collection could be seen again, but it was not until 2004 when the „Neues Grünes Gewölbe“ was reopened with exhibits from the Renaissance to Neo-Classicism. The book introduces the masterpieces of this fascinating collection and provides an insight into the brilliant concept of the museum's founder, from which the inspiration for this presentation has been drawn.
Kurfürst Friedrich III. von Sachsen, genannt der Weise (1463–1525), zählt zu den bedeutendsten Fürsten des 16. Jahrhunderts. Unter seiner Herrschaft erlebte das ernestinische Sachsen eine Zeit des Friedens und des Wohlstands, aber auch einschneidende gesellschaftliche Veränderungen, die durch das Wirken Martin Luthers und die Reformation hervorgerufen wurden. Der 550. Geburtstag Friedrichs des Weisen lieferte den Anlass für eine große internationale Tagung, die 2013 auf Schloss Hartenfels zu Torgau stattfand und in deren Mittelpunkt das Leben und Wirken Friedrichs des Weisen stand. Der vorliegende Aufsatzband vereint die in Torgau vorgestellten Forschungsergebnisse verschiedenster Wissenschaftsbereiche zu einem facettenreichen Bild dieses großen Reformationsfürsten.
Mit dem Thron des Großmoguls schuf der geniale Juwelenkünstler Johann Melchior Dinglinger für August den Starken den barocken Traum von Reichtum und Macht des Fernen Ostens. Die Pracht des Meisterwerks lässt sich durch die Fotos von Jörg Schöner ganz neu entdecken. Der Juwelenkünstler Dinglinger war sich ganz sicher: niemals habe ein anderer Künstler ein derartiges Werk geschaffen und kein anderer werde es jemals versuchen. Er hatte recht. Sein sehr prächtiger und kostbarer Thron des indischen Großmoguls an seinem Geburtstag blieb ein einmaliges Wunderwerk des Spätbarocks. August der Starke erwarb es 1709 und stellte es im Grünen Gewölbe auf. Der Kurfürst-König konnte nun in seiner eigenen Schatzkammer am Traum von Reichtum und Macht des Fernen Ostens teilhaben. Bis heute erschließt sich erst in der Nahsicht dieses weltbekannte Werk. Durch die Fotografien von Jörg Schöner, aufgenommen mit einer speziellen Kameratechnik, wird das in diesem faszinierenden Band möglich.