Der Einfluss der ZERO-Kunst auf die Mode wird in diesem Werk umfassend analysiert. Die Autorin, eine angesehene Expertin für Modetheorie und -geschichte, beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen Kunst und Mode und zeigt, wie innovative künstlerische Strömungen die Modewelt geprägt haben. Durch die Verbindung von Kunsttheorie und praktischen Beispielen wird ein faszinierender Einblick in die Entwicklung der Mode gegeben, der bisher wenig beachtet wurde.
Über eine Haltung, die unser Miteinander bereichert
Was ist Eleganz? In einem Zeitalter, das auf Minimalismus und Effizienz getrimmt und von Krisen geprägt ist, wirkt die Idee der Eleganz auf viele altmodisch und überkandidelt. Zudem wird „elegant“ oft synonym mit Stil und einem schicken Outfit verwendet. Doch das greift zu kurz und verfälscht das Wesen der Eleganz. Feinsinnig und kenntnisreich spürt die Kulturhistorikerin und Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken einem Ideal nach, das uns nicht erst seit der Renaissance das Leben verschönern und verbessern soll. Dabei geht es um eine gekonnte, spielerische Sprache, um Zeit für Muße und für die schönen Momente des Lebens – und ganz besonders um einen gesellschaftlichen Umgang, der für alle möglichst angenehm und freudvoll ist. Eleganz ist eine kulturelle Errungenschaft, die nichts mit Geld oder Perfektion zu tun hat – lassen wir uns von ihr bereichern!
Von der Königin der Nacht bis Lulu Raffiniert und originell sprengt die Oper jedes Genderkorsett. Wie keinem anderen Genre außer der Mode ist es der Oper gegeben, Geschlechtsrollen zu ent-naturalisieren, kunstvoll als Rollen und nicht als Natur aufscheinen zu lassen. Ebenso pansexuell wie nicht binär, ist in der Oper alles im Fluss. Sie ist ein hochpolitisches, subversivses Genre, das die angeblich »natürlichste« aller Oppositionen zersetzt: die von Männern und Frauen. Gerade jetzt, wo »Gender-fluidity«, »Pansexualität« und »non-binary« in aller Munde sind, ist die Oper angesagt wie lange nicht. Der Kult, der in der Oper gefeiert wird, ist ganz sicher nicht der Triumph einer patriarchalen Gesellschaft im Frauenopfer. Beherrscht wird die Bühne von souveränen Frauen, die große Liebende sind. Mit dieser Liebeskraft, der stärksten aller Kräfte, stellen sie alles in den Schatten. Durch die Stimme der Diva, in der die Liebe triumphiert, wird der patriarchale Männerbund übertönt. Weder mit dem Triumph des Männlichen, noch dem des Patriarchalischen sieht es auf der Opernbühne wirklich gut aus; fast kann man sagen, dass Männlichkeit in der Oper ein Schimpfwort ist. Travestie und Transvestie hebeln männliche Herrschaftsansprüche im Zeichen des Weiblichen und geschlechtlich Unbestimmten aus. Eine überraschend aktuelle, andere Geschichte der Moderne.
Die Buchreihe Mimesis präsentiert unter ihrem neuen Untertitel Romanische Literaturen der Welt ein innovatives und integrales Verständnis der Romania wie der Romanistik aus literaturwissenschaftlicher und kulturtheoretischer Perspektive. Sie trägt der Tatsache Rechnung, dass die faszinierende Entwicklung der romanischen Literaturen und Kulturen in Europa wie außerhalb Europas neue weltweite Dynamiken in Gang gesetzt hat, welche die großen Traditionen der Romania fortschreiben und auf neue Horizonte hin öffnen. In Mimesis kommt ein transareales, die europäische und die außereuropäische Welt romanischer Literaturen und Kulturen zusammendenkendes Verständnis der Romanistik zur Geltung, das über nationale wie disziplinäre Grenzziehungen hinweg die oft übersehenen Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Traditions- und Entwicklungslinien in Europa und den Amerikas, in Afrika und Asien entfaltet. Im Archipel der Romanistik zeigt Mimesis auf, wie die dargestellte Wirklichkeit in den romanischen Literaturen der Welt die Tür zu einem vielsprachigen Kosmos verschiedenartiger Logiken öffnet.
Ziehen wir uns als Frau, als Mann an? Drücken wir in unseren Kleidern nur uns selbst aus oder immer auch eine Fülle von gesellschaftlichen Codes? Mode, so Barbara Vinken, ist immer zugleich eine Sprache, eine Konvention, der wir unterworfen sind, und ein Mittel, genau diese Konventionen zu durchkreuzen – sich dem Reiz des Ver-kleidens hinzugeben. Erst als Spiel zwischen den Geschlechtern, den Klassen und den Identitäten gelingt es der Mode, Gender als raffiniertes rhetorisches Gebilde vorzuführen. Und so ist, was in der Mode passiert, auch kein Verwischen von Gender, nicht Gender fluidity, sondern ein durchaus verunsicherndes, hartes Gegeneinander-Führen der Konstruktionen von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ - provokativ, witzig und geistreich.
Barbara Vinken spürt dem Rückgriff auf die alttestamentarischen Schreck-Motive der "Großen Hure Babylon" und der Götzenverehrung im naturalistischen Roman des 19ten Jahrhunderts nach. Anhand von Guy de Maupassants Roman "Bel-Ami" demonstriert sie, wie der Götzendienst - von dem sich das christliche Bürgertum als abgegrenzt und emanzipiert verstanden wissen will - eben diesem als verdecktes, verdrehtes, verdrängtes Fundament zugrunde liegt
Ist der Wandel der Moden eine unvorhersehbare Laune der Kultur? Mitnichten, sagt Barbara Vinken, auch wenn wir, die diese Moden tragen, meist keine Ahnung davon haben, was wir tun, wenn wir uns anziehen. Modewandel hat System. Fragt sich nur, welches? Barbara Vinken ist Professorin für Allgemeine Literaturwissenschaft und Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und unterrichtete als Gastprofessorin zuletzt in New York, Paris und Chicago. Sie schreibt auch für 'DIE ZEIT', die 'Neue Zürcher Zeitung' und 'CICERO'.
Ist der Wandel der Moden eine unvorhersehbare Laune der Kultur? Mitnichten, sagt Barbara Vinken, auch wenn wir, die diese Moden tragen, meist keine Ahnung davon haben, was wir tun, wenn wir uns anziehen. Modewandel hat System. Fragt sich nur, welches? Sobald eine Mode vergessen ist und damit nicht mehr altmodisch wirkt, kann sie zum letzten Schrei wachgeküsst werden. Man hat deswegen von der Tyrannei der Mode gesprochen, die aus dem Blauen heraus ihre Launen diktiert. Doch bei genauerer Betrachtung entpuppt sie sich als ein Spiel nach Regeln – und als ein differenziertes Zeichensystem im historischen Wandel. Im bürgerlichen Zeitalter ist Mode weiblich geworden, Männer kommen unscheinbar im Anzug daher. Doch das war nicht immer so. Heute ist der angeblich herrschende Trend der zum Unisex. Doch wenn sich Frauen wie Männer anziehen, ziehen sich dann beide gleich an?
A major new study of avant-garde Japanese fashion, from the early 1980s to the
present day. Featured designers include such international masters as Rei
Kawakubo, Yohji Yamamoto, Issey Miyake and Jun Watanabe, as well as a new
generation of radical designers, such as Jun Takahashi.
In Deutschland müssen Frauen sich immer noch entscheiden: entweder Kinder oder Karriere. Warum? Muß es uns nicht beunruhigen, daß eine Französin, eine Dänin oder eine Italienerin sich nicht vor diese Wahl gestellt sieht? Und warum glauben wir trotzdem immer noch, in Sachen Emanzipation Vorreiter in Europa zu sein? Barbara Vinken analysiert sachlich, prägnant und intelligent den Zusammenhang dieses Mißverhältnisses, seine Ursprünge und Auswirkungen. Ihr Fazit: Die deutsche Politik hat sich immer viel mehr um die Familie als um die Selbständigkeit der Frau gekümmert. Der Grund für diese Einseitigkeit ist der uralte, bis heute ungebrochene Mythos der Mütterlichkeit. Wie ein roter Faden zieht er sich vom Protestantismus durch die nationalsozialistische Ideologie bis zum heutigen Bio-Gesundheitswahn: Nur die gesunde Kleinfamilie mit einer Mutter, die sich um alles kümmert, kann gegen die kalte, harte Welt bestehen.