Klaus Schaller Knihy






Als „Lehrer der Völker“ ist Comenius (1592-1670) hochberühmt, Reformation ist die Rede und von der Brüderunität, deren Bischof Comenius war. In der Verfolgungsgeschichte seiner Glaubensbrüder während des Dreißigjährigen Krieges wurzeln seine pädagogischen und politischen Visionen.
Das spannungsgeladene Verh'ltnis von Comenius und Descartes ist der Ausgang der hier erstmals ver'ffentlichten Dissertation von Klaus Schaller (1955). Bedenken gegenüber der Subjektzentrierung der Erkenntnis finden ihren Ausdruck in einer besonderen Hellsichtigkeit des Autors gegenüber dem christlichen Asubjektivismus von Comenius. Schaller übernimmt die Skepsis gegenüber der Dominanz neuzeitlichen mathematisch orientierten Wissens und gegenüber den Allmachtsphantasien moderner Subjektivit't und steht somit von Anfang an nicht in der Gefahr, Comenius als 'Modernen wider Willen' zu vereinnahmen. Wir lernen Comenius als einen (Ver)Zweifler an den Engführungen neuzeitlicher Wissenschaften kennen. Ihm gegenüber fungiert die Wissenschaftslehre Fichtes als Hochform einer Erkenntnis, die sich ins Denken zurückgezogen hat. Dem Ich als dem Absoluten kann die materiale Welt nichts anhaben, und die Katastrophen der Menschheitsgeschichte lassen uns ungerührt. Eindrücklich wird nachgewiesen, daá das pansophische Programm des Comenius der letzte groáe Versuch einer Wiederherstellung des umgreifenden Zusammenhangs von praktischer und theoretischer Wahrheit, von Wissen, Handeln und K'nnen im Glauben war. Mit der Dissertation von K. Schaller gewinnen wir die volle Mehrdeutigkeit des comenianischen, aber auch des cartesischen Denkens als ganz unterschiedliche Antworten auf ihre und auf unsere Zeit zurück.
Die Maschine als Demonstration des lebendiges Gottes 1. Ein Blick auf Leben und Werk des J. A. Comenius 2. Georgomorphe und technomorphe Metaphorik 3. Zur Komposiiton der „Opera didactica omnia“ 4. Technotheologie 5. Das Perpetuum Mobile
Zwanzig Jahre Comeniusforschungsstelle im Institut für Pädagogik der Ruhr-Universität Bochum: Ein junges Unternehmen zieht Bilanz. Seinerzeit als Korrespondenzzentrum der internationalen Comeniusforschung zwischen Ost und West gegründet, zeigt sich bald, daß von der Bochumer Initiative eigene und neue Impulse für die Comeniusforschung erwartet – und in Zusammenhang mit Comeniusforschern aus aller Welt auch erbracht wurden. Der vorliegende Sammelband präsentiert die Ergebnisse dieser erfolgreichen Arbeit von zwanzig Jahren. Aus den jährlich erscheinenden 'Mitteilungsblättern der Comeniusforschungsstelle wurden hier die Artikel, die sich für den Fortgang der Forschung als weiterführend erwiesen hatten, auf den neuesten Stand gebracht sowie in überarbeiteter Form zusammengetragen und durch eine Reihe eigens für die Veröffentlichung erfaßte Abhandlungen ergänzt. In 34 Beiträgen begegnet Comenius dem Leser nicht nur als Pädagoge, sondern ebenso gewichtig auch als Theologe, als Philosoph, Historiker und Politiker. – Ein unbeachteter Comeniustext konnte hinzugefügt werden.