Knihobot

Friedrich Rothe

    1. leden 1939
    Harry Graf Kessler
    Arthur Schnitzler und Adele Sandrock
    Karl Kraus
    • Sein Drama 'Die letzten Tage der Menschheit' ist ebenso unspielbar wie sprichwörtlich; er sah sich als 'Antijournalist' (Thomas Mann) und ist doch bis heute Vorbild für alle politische Publizistik. Auf ihn war das Wort vom 'jüdischen Antisemiten' geprägt, das ebenso falsch war wie seine Reduzierung auf das berühmte Wort: 'Mir fällt zu Hitler nichts ein'. Karl Kraus war eine der widersprüchlichsten und zugleich einflußreichsten Persönlichkeiten der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. 'Nicht was wir bringen, sondern was wir umbringen' hatte sich der begnadete Polemiker als Programm für seine legendäre Zeitschrift 'Die Fackel' gewählt, kritisch und verletzend nach allen Seiten und bis heute aktuell, wie die Verkaufszahlen seiner Werke - insbesondere des Nachdrucks der 'Fackel' - beweisen. Friedrich Rothe zeichnet das lebendige Porträt eines Widerspruchsgeistes, dessen Bedeutung für die Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts kaum überschätzt werden kann.

      Karl Kraus
    • Adele Sandrock hatte als komische Alte Filmgeschichte gemacht - doch um die Jahrhundertwende spielt sie erst einmal an den berühmtesten Bühnen Theater. Die Journalisten reißen sich um sie wegen ihrer respektlosen Bemerkungen und ihres skandalumwitterten Privatlebens. Als bekannt wird, daß ihr neuester Schwarm der noch unbekannte Arthur Schnitzler ist, junger Arzt aus angesehener Familie, reagiert die Öffentlichkeit ähnlich neugierig und leicht konsterniert wie später bei Merilyn Monroe und Arthur Miller: man findet das Paar zu ungleich. Aber die extrovertierte Schauspielerin und der zurückhaltende, unbestechliche Schriftsteller durchleben eine stürmische Geschichte mit allem, was dazu gehört: Eifersüchten, Stimmungswechsel, Mißverständnissen und Versöhnungen. Die Sandrock ist, ungewöhnlich genug, die Werbende in diesem Spiel - und findet sich doch als "Choristin" oder gar "süßes Mädel" behandelt. Schnitzler dagegen stört sich an der routinierten Sinnlichkeit einer erfahrenen Frau, die womöglich nicht ihm allein gehört.

      Arthur Schnitzler und Adele Sandrock
    • Harry Graf Kessler

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      Ein Fest für Kulturhungrige und Geschichtsbegeisterte – in seiner mitreißenden Biographie erzählt Friedrich Rothe das atemberaubende Leben des Harry Graf Kessler, einer schillernden Figur des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Er lässt die Mondänität des Fin de Siècle und die dramatischen politischen Geschehnisse seiner Zeit lebendig werden. Josephine Baker tanzte in seiner Bibliothek, und er nahm Nietzsche die Totenmaske ab. Kessler (1868–1937) war ein vielseitiger Mann, der während des Ersten Weltkriegs Ludendorff-Anhänger war und später die Rätedemokratie sympathisierte. Durch seine internationalen Verbindungen und sein starkes politisches Engagement zählt er zu den Persönlichkeiten, deren Biographie die Epoche prägt. Sein berühmtes Tagebuch, das er seit seinem zwölften Lebensjahr führte, dokumentiert seismographisch die Umbrüche des 20. Jahrhunderts sowie seine eindrucksvollen Begegnungen. Rothe schildert die Höhepunkte und Tiefschläge in Kesslers Leben bis zu dessen bitterem Ende in der Emigration und macht so nicht nur den Diaristen, sondern auch den Menschen hinter den Tagebucheinträgen sichtbar. • 140. Geburtstag Graf Kesslers im Mai 2008 • Mit bisher unveröffentlichten Bildern.

      Harry Graf Kessler