Knihobot

Detlev Claussen

    1. leden 1948
    Abschied von gestern
    Theodor W. Adorno
    Vom Judenhass zum Antisemitismus
    Was heisst Rassismus?
    Aspekte der Alltagsreligion
    Grenzen der Aufklärung
    • Der moderne Antisemitismus wird aus den gesellschaftlichen Bedingungen erklärt, die Emanzipation versprachen, aber mit der Judenemanzipation auch den Antisemitismus hervorbrachten. Claussen spürt dem Fortleben des Antisemitismus nach Auschwitz und dem veränderten Blick auf die Vergangenheit nach, der durch massenmediale Ausbeutung des Grauens und neue Erinnerungspraktiken verzerrt wird.

      Grenzen der Aufklärung
    • Im dritten Band der Hannoverschen Schriften beschäftigt sich Detlev Claussen mit unterschiedlichen Aspekten eines gesellschaftlichen Durchschnittsbewusstseins, die er unter dem Begriff der Alltagsreligion zusammenfasst. Darunter versteht der Autor einen konformistischen Privatglauben, der die chaotische Mannigfaltigkeit des Lebens geordnet erscheinen lässt und gegenüber Aufklärung resistent zu sein scheint. »Alltagsreligion« kann flexibler als die relativ starren traditionellen Ideologien auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren. Politisches Handeln muss sich wie jede massenmedial vermittelte Kommunikation auf solche Alltagsgewissheiten und Stimmungen beziehen, wenn Wähler oder Konsumenten mobilisiert werden sollen. Entgegen dem eigenen Anspruch der Ideologiefreiheit reproduziert die Öffentlichkeit Rassismus, Antisemitismus, Ethnorationalismus und Xenophobie, wenn sie diese als Erklärungsgründe für gesellschaftlich zwar unerwünschtes, aber doch verständliches Handeln gelten lässt. Seine ideologiekritischen Argumentationen verdichtet Detlev Claussen zu einer Kritik alltagsreligiöser Artefakte, die als Stichworte wie »nationale Identität«, »Holocaust«, »Wiedervereinigung« und »Globalisierung« in aller Munde sind.

      Aspekte der Alltagsreligion
    • Materialien, Texte und deutliche Kommentare, die unterscheiden lehren: zwischen dem traditionellen Judenhaß und heutigem Antisemitismus, die zeigen, daß und wie Antisemitismus Bestandteil der bürgerlichen Gesellschaft ist: ‚Nur die Wahrnehmung der ganzen Geschichte vom traditionellen Judenhaß in der vorbürgerlichen Welt bis zum modernen Antisemitismus ... ermöglicht eine klare Sicht auf mögliche Schuld.‘

      Vom Judenhass zum Antisemitismus
    • Theodor W. Adorno - eine herausragende Figur des kurzen 20. Jahrhunderts, einer der letzten Bürger, ein letztes Genie: Von der Kindheit noch im ausgehenden bürgerlichen Jahrhundert über die Schulzeit während des Ersten Weltkriegs, die intellektuelle Sozialisation in der Frankfurter, Wiener, Berliner und Londoner Zwischenkriegszeit, die Erfahrung des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs, das Exil in den USA des New Deal bis hin zur Rückkehr ins Deutschland der Adenauer-Ära und zum Studentenprotest - Adorno ist der individuelle Punkt, in dem das „Jahrhundert der Extreme“ sich exemplarisch verdichtet. Detlev Claussen begreift Adorno als Künstler, dessen weitgefächerte - philosophische, soziologische, musikalische - Interessen als Einheit zu verstehen sind.

      Theodor W. Adorno