Das Konzept der Sünde gilt in unserer heutigen Gesellschaft als überholt. Die sieben Ursünden Völlerei, Unkeuschheit, Habsucht, Trägheit, Zorn, Hoffart und Neid vertragen sich schlecht mit unserem Lebensstil, in dem raffiniertes Essen, ein ausgefülltes Sexualleben, Schnäppchen im Internet und Shopping als Garanten eines erfüllten Lebens gelten.
Gerhard Schulze Knihy






Die Erlebnisgesellschaft
Kultursoziologie der Gegenwart
1992 erschien Die Erlebnisgesellschaft zum ersten Mal – und machte rasch Furore. Heute kann der Text mit Fug und Recht als moderner Klassiker der Soziologie gelten. Gerhard Schulze konstatierte einen umfassenden Wandel in unserer Gesellschaft, durch den das Leben zum Erlebnisprojekt geworden ist. Die Erlebnisorientierung ist die unmittelbarste Form der Suche nach Glück. Eine Suche, die noch längst nicht abgeschlossen ist – diese neue Art zu leben müssen wir erst lernen und die Folgen noch bewältigen. Dies gilt auch heute noch: Die Sucht nach dem Kick und nach Performance ist eher gewachsen, und damit ist Gerhard Schulzes Analyse aktueller denn je.
Aus der Suche nach der besten aller Welten ist ein Steigerungsspiel geworden. Wirtschaftskrisen sind Durchgangsstadien zur nächsten Hochkonjunktur, und sogar ökologische Probleme bringen Wachstumsindustrien hervor. Zum einen führt die einseitige Fortsetzung dieses Spiels zu wachsender Ratlosigkeit und Absurdität. Zum anderen entsteht in unseren Köpfen eine neue Vorstellung von „der besten aller Welten“. Neben das Können tritt das Sein, neben das Prinzip der Steigerung tritt die Idee der Ankunft. Das Steigerungsspiel ist nicht zu Ende, aber es geht anders weiter als wir es kennen. In diesem Jahrhundert beginnt ein kollektiver Lernprozess, in dessen Zentrum die Kultur steht. Gerhard Schulze, der mit seinem vielbeachteten Buch „Die Erlebnisgesellschaft“ die Neunzigerjahre auf den Begriff brachte, erklärt uns nun den Wandel, der bereits in der Luft liegt und den wir alle mitgestalten. Auch sein neues, wunderbar eingängig geschriebenes Buch wird wieder für reichlich Diskussionsstoff sorgen. Der Autor, geboren 1944, ist Professor für Soziologie in Bamberg. Einem breiten Publikum wurde er durch sein Buch Die Erlebnisgesellschaft (1992) bekannt. 1999 erschien Kulissen des Glücks. Streifzüge durch die Eventkultur.
Vor dem Abgrund
Ein Essay
Was sind die Events der Erlebnisgesellschaft und was sagen sie aus? Wohin sind wir unterwegs? Gerhard Schulze, Autor des Bestsellers Die Erlebnisgesellschaft, trägt entscheidend zum Verständnis der Kulturlandschaft von heute bei.
Ist das Problem der Krise das Reden über die Krise? Kein Tag ohne Krise. Und immer geht es um alles, um den Untergang der Welt, das Ende der Menschheit. Gerhard Schulze kehrt in seinem schwungvollen und leidenschaftlichen Essay den Blick nun jedoch um: von der Krise auf das Reden über sie. Unter welchen Voraussetzungen sprechen wir von einer Krise? Welche Denkoperationen setzt das voraus? Worauf einigen wir uns, nachdem wir das Für und Wider erwogen haben? Und schließlich: Was ist überhaupt das Normale? Glänzend formuliert, öffnet seine kritische Analyse die Augen für unsere Gegenwart zwischen Expertentum, Risiko, Alarmdilemma und Dialektik der Vorsicht. Damit uns Krisen nicht überfordern, brauchen wir den Blick auf uns selbst. Eine Dosis Skepsis, zeigt Gerhard Schulze, könnte helfen
