Hein Hoebink Knihy






Die Debatte über ein Vereintes Europa ist aktuell von großer Bedeutung und stellt die jahrzehntelang gewachsenen Strukturen in Frage. In dieser Zeit ist es wichtig, das Vereinte Europa überzeugend zu verteidigen und ein neues, klares Bekenntnis zu seinen Errungenschaften abzugeben, das auch emotional sein darf. Trotz seiner Schwächen und der häufigen nationalen Interessen, die den Gemeinschaftssinn gefährden, ist die Pflege eines europäischen Bewusstseins entscheidend. Dieses Bewusstsein umfasst sowohl verbindende als auch trennende Aspekte, wobei der Wille zur gemeinschaftlichen Weiterentwicklung im Vordergrund steht. Die Autoren des Sammelbandes bekennen sich zum Vereinten Europa und möchten die öffentliche Diskussion mit fundierten Argumenten aus verschiedenen Perspektiven anregen. Sie bieten ein Plädoyer, das reichlich Zündstoff für Debatten über die Krisen, Reformen und Ziele der EU bereithält. Mit Beiträgen von namhaften Persönlichkeiten wird eine breite Palette an Meinungen und Ansichten präsentiert. Der Band erhält Unterstützung von der Anton-Betz-Stiftung der Rheinischen Post e. V. und der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament.
Das vorliegende Buch will europäische Geschichte anders schreiben als bisher, mit neuen Akzenten versehen und dabei beispielhaft insbesondere unterschiedlichen grenzüberschreitenden Verflechtungen in Europa nachspüren. Solche Verflechtungen lieferten schon im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert Grundlagen für vielfältige Kooperationen. Nach 1945 bilden sie das Fundament für einen komplexen Prozess europäischer Integration, der in der Gründung einer Europäischen Union seinen Niederschlag gefunden hat. Die diesem Buch zugrunde liegende These lautet: Die Geschichte der EU ist vorrangig nicht die Geschichte ihrer Institutionalisierung und ebenso nicht die Geschichte ihrer Institutionen und deren politischer und administrativer Arbeit, sondern die Geschichte historisch entwickelter, grenzüberschreitender Verflechtungen ihrer Mitgliedstaaten und deren institutionalisierte, politisch gewollte, gestützte und ausgebaute sowie rechtlich verbindlich geregelte Handhabung durch nationale und dazu speziell eingerichtete europäische Instanzen. „Europäer“ in diesem Sinn sind folglich die selbsterklärten oder berufenen Verfechter des historisch vorgegebenen Gemeinsamen europäischer Unionsstaaten, die die umfänglichen europäischen Verflechtungen immer wieder mit tragfähigen, befriedenden, wertebewussten Kompromissen zu fördern wissen.
Europäische Geschichtsschreibung und europäische Regionen
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Wie kann sie aussehen, die europäische Geschichtsschreibung, die analytisch den vielfältigen Bindungen, Verbindungen, Einflüssen und Verflechtungen nachspürt, die auf dem europäischen Kontinent mehr oder weniger großflächig wirklich geworden sind und in der Neuzeit nicht nur über regionale, sondern auch über nationale Grenzen hinüberreichten? Vor allem: Wie kann europäische Geschichtsschreibung aussehen, wenn sie ebenso die Besonderheiten unterschiedlicher, oftmals regional begrenzter Kulturen in Europa im Auge hat, die gerade durch nationale Grenzen ihren besonderen Schutz erfahren können? Die Antwort kann in einer europäischen Historiographie jenseits der Westforschung vergangener Zeiten liegen. Von ihr ist in den sechs Beiträgen dieses Bandes, der durch ein Vorwort des Ministers für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, Andreas Krautscheid, eingeleitet wird, des Näheren die Rede.