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Ausgabe #04: Der blanke Horror



Ausgabe #04: Der blanke Horror
Die Eisenbahn wird in der Öffentlichkeit als umweltfreundliches Verkehrsmittel gesehen und ist für Personen und Fracht die bedeutendste Alternative zum Straßenverkehr. Die hohe Lärmbelastung, die die Bahn jedoch in Ballungsgebieten oder an stark belasteten Strecken verursacht, führt zu Akzeptanzproblemen in der Bevölkerung und zunehmend in der Politik. Eine Steigerung des Schienenverkehrs ist deshalb nur möglich, wenn die Schallabstrahlung der Schienenfahrzeuge in Zukunft spürbar reduziert werden kann. Im Geschwindigkeitsbereich des konventionellen Güter- und Personenverkehrs ist das Rollgeräusch die dominierende Schallquelle. Bei der Rollbewegung wird die Oberflächenrauheit von Rad und Schiene überfahren und wirkt als Erregung in der Kontaktzone. Rad und Schiene werden in Schwingung versetzt und strahlen Schall ab. Ziel dieser Arbeit ist es, einen ausführbaren CAE-Prozess aufzubauen und anzuwenden, der auf dem aktuellen Stand der Modellierungstechnik die Optimierung von Eisenbahnrädern nach akustischen Gesichtspunkten ermöglicht. Der Kernbestandteil dieses Prozesses sind effiziente Methoden, die es ermöglichen, für einen rotationssymmetrischen Radsatz binnen weniger Sekunden die im Rad-Schiene-System abgestrahlte Schallleistung zu berechnen. Die Modellierung der Schwingung und Schallabstrahlung des rotierenden Radsatzes bildet einen Schwerpunkt. Verschiedene Anregungshypothesen und -modelle werden gegenübergestellt und anhand eines Prüfstandsversuchs auf ihre Validität untersucht. Der Anregungsmechanismus des Rollgeräuschs wird aus der Literatur aufgearbeitet und ein Modell für die Schallvorhersage daraus entwickelt. Dabei spielt die Körperschallleistung des Rades eine entscheidende Rolle. Sie kann mit Hilfe der Ergebnisse einer numerischen Modalanalyse sehr schnell und automatisiert berechnet werden und stellt im Falle des Eisenbahnrades eine effiziente und brauchbare Alternative zu aufwendigen BEM-Simulationen dar. Die Wirkung der Rauheit wird mit einem Kontaktmodell untersucht und die Filterwirkung des Kontakts dabei ermittelt. Es werden Studien zur wegerregten Schwingung im Rad-Schiene-System vorgestellt, in denen sich einige Spezifika offenbaren. Nahe seinen Eigenfrequenzen zeigen sich für den Radsatz erwartungsgemäß erhöhte Schwingungsamplituden. Jedoch ist dies keine eigentliche Resonanz sondern ein Effekt von Antiresonanz bzw. Tilgung. Dies führt u. A. dazu, dass eine Erhöhung der Dämpfung zwar die Schwingung vermindert, die Wirkung jedoch weit hinter der unter Krafterregung zu erwartenden Reduktion zurückbleibt. Ein in ANSYS parametrisch modellierter Güterwagen-Radsatz wird hinsichtlich Masse und Schallleistung optimiert. Es zeigt sich ein Verbesserungspotenzial gegenüber beispielhaft gewählten Referenzradsätzen von ein bis drei Dezibel. Ein für den praktischen Einsatz verwendbares, akustisch optimiertes Rad ist im Rahmen der Arbeit nicht entwickelt worden. Der CAE-Prozess stellt jedoch ein Werkzeug dar, die konstruktiven Freiräume bei der Entwicklung von Radsätzen zielgerichtet so auszunutzen, dass hierbei ein möglichst leises Rad entsteht.
Nach der grundlegenden Theorie von 1794/95 entwickelte Fichte eine neue Darstellung, die als Wissenschaftslehre „nova methodo“ bekannt ist. Diese zielt darauf ab, den bewusstseinsimmanenten Charakter der Theorie klarer herauszustellen. Methodisch werden die Aussagen durch Reflexionen begründet, die dem Standpunkt des Selbstbewusstseins und seiner Spontaneitätsannahme verpflichtet sind. Die Untersuchung rekonstruiert die Methodologie und systematischen Grundgedanken von Fichtes Darstellung im Kontext der nachkantischen Theorielage und der neueren Philosophie des Geistes. Im Kern versucht Fichte, das Identitätsbewusstsein, das für Personen wesentlich ist, auf einer Theorie des Bewusstseins und Selbstbewusstseins zu erklären. Die Grundthese besagt, dass intentionales Bewusstsein immer eine Ich-bewusste Perspektive hat. Diese Explikation ermöglicht es, Fichtes Konzeption in der modernen Diskussion zu verorten, ohne sie analytisch zu transformieren oder als obsolet zu betrachten. Fichtes Frage nach der Verfassung des primären Bewusstseins in Bezug auf das eigene „Wollen“ zielt auf das voluntativ-praktische Identitätsbewusstsein ab, das Personen auszeichnet. Der Begriff des „reinen“ Willens aus Kants Moralphilosophie wird in eine Theorie überführt, die die Bedingungen der praktischen und individuellen Identität von Personen behandelt. Dadurch wird Fichtes Darstellung auch in die neuere Diskussion über den Personenbegriff integriert,