Hermann L. Gremliza reflektiert in diesem Band über vier Jahrzehnte gesellschaftlicher und politischer Missstände in Deutschland. Er kritisiert Kapitalismus, Antisemitismus und Rassismus und bietet neue Perspektiven auf Themen wie deutsche Unglücksfälle und Verbrechen gegen die Menschheit. Ein provokantes Plädoyer für das bessere Deutschland.
Hermann L. Gremliza Knihy






Das vorliegende Buch diskutiert, worum es sich bei der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise handelt und was in ihr entschieden wird; ob am Krankenbett des Kapitalismus anderes möglich ist als Gesundbeten oder Vivisektion; ob die Banken den Staat (beziehungsweise das Gemeinwesen, die Gesellschaft, die Demokratie, uns alle) zerstören oder der Staat die Banken (die Wirtschaft, den Export, die Konjunktur, uns alle); in welchem Kampf die Klassen stehen und wo das revolutionäre Subjekt geblieben ist; ob es einen 'way out' gibt und wohin. Revolution, sagt Lenin, findet statt, wenn die unten nicht mehr wollen und die oben nicht mehr können. Was findet statt, wenn beide nicht mehr wissen, was sie können wollen oder sollen?
„Wer braucht den Nazi? Und wozu? Die Österreicher haben geantwortet: zur Überführung der luxuriösen Sozialpartnerschaft in eine kostensparende Volksgemeinschaft und damit zum Heil der in Verruf geratenen Herrschaftsform parlamentarische Demokratie, der das Stimmvieh in ungewisse Richtungen davonzulaufen drohte. Der Nazi rettet die Demokratie - um den Preis, dass die Demokraten Nazis werden“, so Hermann L. Gremliza in seinem einleitenden Essay. Das Buch enthält Beiträge unter anderem über Geschichte, Programm und Personal der rechtsradikalen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), über die Geburt ihres Anführers Jörg Haider aus dem Geist des Fernsehens und über seine unaufhaltsame Karriere, über Rassismus und Antisemitismus in Österreich seit 1986, über den Umgang der österreichischen Gesellschaft mit dem materiellen und ideologischen Erbe des Nationalsozialismus, über die Unterstützung Haiders durch deutsche Politiker und über die Reaktionen der Linken auf die Erfolgsgeschichte eines smarten Nazis.
Herrschaftszeiten? Der Duden kennt sie nicht. Sie zählen nicht zur Hochsprache. Im Süddeutschen sind sie ein Fluch, der das katholischerseits sündhafte Herrgottsakrament ersetzt. „Herrschaftszeiten“ heißt auch der profanierte Fluch, mit dem der KONKRET-Herausgeber allmonatlich die Umstände verwünscht, welche die von ihm gesammelten Originaltöne des politischen und kulturellen Betriebs hervorbringen. Aus ihnen hat Hermann L. Gremliza diese Kakophonie komponiert.