Diese Veröffentlichung stellt ein Digitalisierungsprojekt vor, welches sich dem Dialog zwischen Einrichtungen aus dem Bereich des Kulturerbes - Archive, Bibliotheken und Museen -, die vermehrt digitale Ressourcen bereitstellen und den vornehmlich historischen Wissenschaftsbereichen, die diese Ressourcen nutzen, widmet. Ziel dieses Projekts ist, den großen Bestand der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek Köln zu digitalisieren.
Manfred Thaller Knihy






Das „Digitale Archiv NRW“ wurde als Projekt zur landesweiten digitalen Langzeitarchivierung durch das Land Nordrhein-Westfalen initiiert. Ziel dieser Initiative ist es, digitales kulturelles Erbe langfristig zu sichern und zugänglich zu machen. Hierfür wurde an der Professur für Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung in Köln prototypisch eine funktional vollständige Softwarelösung erarbeitet, die in diesem Band sowohl konzeptuell als auch technisch dokumentiert wird. Den Hauptbestandteil dieser „DA-NRW Software Suite“ bildet eine langfristig ausgerichtete und mehrfach redundante Speicher-Architektur. Diese unterstützt sowohl einen OAIS-konformen Workflow als auch diverse Langzeitarchivierungsstrategien. Die Lösung ermöglicht daneben die Aufbereitung und Bereitstellung der archivierten Dateien für Webportale - neben einem geplanten landesweiten Portal für das Land NRW insbesondere das Portal der Deutschen Digitalen Bibliothek und der Europeana.
Wenn ein Microsoft Word-Dokument in ein PDF konvertiert wird, bleibt die Information unverändert? Und wenn ein Bild in ein anderes Format umgewandelt wird, bleibt es dasselbe? Überraschenderweise gibt es darauf keine technische Antwort; nur menschliche Beobachter können die Objekte vor und nach der Umwandlung beurteilen. Für Einzelkonversionen mag dies praktikabel sein, aber bei Millionen von Dateien ist es unzureichend. Dies ist besonders kritisch bei systematischen Formatumwandlungen und Migrationen, wie sie in der digitalen Langzeitspeicherung erforderlich sind, wo große Datenmengen langfristig in einer sich wandelnden technischen Umgebung gesichert werden müssen. Im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Projekts Planets wird an der Universität zu Köln eine Lösung entwickelt. Eine formale Sprache wurde geschaffen, um komplexe Datenobjekte wie „Text“ oder „Bild“ darzustellen. Durch die Überführung des Inhalts zweier Dateien in diese abstrakten Repräsentationen können Vergleichsalgorithmen angewendet werden, um die Änderungen durch den Migrationsprozess abzuschätzen. Eine weitere formale Sprache ermöglicht es, technische Spezifikationen von Dateiformaten so auszudrücken, dass Software den Inhalt in die benötigte abstrakte Form überführt. Diese Lösungen basieren auf einem dedizierten abstrakten Informationsmodell und werden in einem Band beschrieben, der als Arbeitsunterlage für Workshops mit führenden Forschu