Der Birgittenorden, benannt nach der heiligen Birgitta von Schweden (1303-1373), gehört zu den kleineren Ordensgemeinschaften. Während der Reformation erfuhr er seinen Niedergang. Im 17. Jahrhundert erlebte er eine späte Blüte. In Polen, Spanien, in den Spanischen Niederlanden und in der Erzdiözese Köln entstanden neue Klöster. Die mittelalterlichen Gründungen behaupteten sich, soweit sie die Reformation überstanden. The Birgittine Order, named after the Holy Birgitta of Sweden (1303-1373), belongs to the smaller orders of the catholic church. During the Reformation it saw its decline. In the 17th century the order had its late blossom. In Poland, Spain, in the Spanish Netherlands and in the archdiocese of Cologne new convents came into being. The foundations of the Late Middle Ages have maintained as far as they endured the Reformation.
Wilhelm Liebhart Knihy





Ludwig Thoma
Bürgerschreck und Bayerndichter
Er polarisierte zeit seines Lebens: „Bürgerschreck“ nannte ihn Kurt Tucholsky, zum „Bayerndichter“ avancierte er schon 1917 an seinem 50. Geburtstag. Die Germanistik verfolgt diese Tendenzen in Werk und Biografie Ludwig Thomas (1867–1921) seit Langem. Maßgeblich vorangetrieben hat sie der Regensburger Literaturwissenschaftler Bernhard Gajek, dessen Thoma-Ausgaben die quellenkritische Spurensuche vorbildlich mit der Werkinterpretation vermitteln. Seine Forschungen und diejenigen des Regensburger Historikers Wilhelm Volkert veranlassten nicht zuletzt die Stadt München, die Verleihung der Thoma-Medaille auszusetzen. Die hier versammelten Beiträge befassen sich u. a. mit Thomas Beziehung zu Dialekt und Geschichte sowie mit seinen Zeitgenossen Oskar Maria Graf und Peter Scher; gerade deren ambivalente Haltung zeigt die bis heute anzutreffende Mischung aus Hochachtung und Unbehagen, die Thomas Leben und Werk hervorrufen. So bleibt es eine Aufgabe der Forschung, sein literarisches und politisches Nachleben immer neu zu überprüfen