Die Philosophie in ihren Disziplinen
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Die platonische Tradition in der klassischen deutschen Philosophie
Die neuere Forschung zur modernen Philosophiegeschichte hat ihren Blick immer mehr auf die Wurzeln der klassischen deutschen Philosophie in der antiken und spätantiken Gedankenwelt gerichtet. Dieser Sammelband untersucht die Genese und Entwicklung des Deutschen Idealismus anhand der Rezeption und Transformation der Platonischen Tradition bei J. G. Fichte, F. Hölderlin, G. E. F. Hegel und F. W. J. Schelling. Gezeigt wird, inwiefern diese Denker die Leitmotive und die primären Bestimmungen ihres Problemhorizonts im Platonismus entdecken, ihn aber in ihrer eigenen philosophischen Situation grundlegend ändern.
Meister Eckhart (ca. 1260-1328) war einer der bedeutendsten Denker des Mittelalters. In der vorliegenden Arbeit wird Eckharts Philosophie in einem neuen philosophiehistorischen Kontext gesehen. Albert der Große, Dietrich von Freiberg, Jakob von Metz und Johannes Picardi von Lichtenberg, dessen »Quaestio XXII« zur Bild-Theorie im Anhang ediert ist, waren Denker des 13./14. Jahrhunderts, deren Theorien zu erkennen geben, wie Eckharts Denken zu sich selbst zu kommen und zugleich die ihm eigentümlichen Konturen zu bewahren vermochte. Eckharts Rezeption und Revision des aristotelischen Metaphysikbegriffs ließen ihn darüber hinaus seinen eigenen Begriff einer Wesensmetaphysik gewinnen, die Nikolaus von Kues in seiner Schrift »Vom Nicht-Anderen« würdigte. Bisher unbeachtet blieb Eckharts Theorie der Univozität. Sie bildet jedoch das unverzichtbare Bindeglied zwischen seiner hier entsprechend neu diskutierten Analogie- wie Einheitstheorie. Auf dieser Basis wird Eckharts Denken in seinen scheinbar disparaten Stadien erstmals kohärent expliziert. Die Neuinterpretation der Eckhartschen Theorie der Seele und besonders des Seelengrundes als des Ich verändert überhaupt das Bild vom subjektfeindlichen Mittelalter. Eckhart war es, der dem Menschen das Recht zuerkannte, als Ich aus sich selbst zu leben. Seine Theorie des Ich stellt damit den bedeutsamsten Markstein auf dem Weg zur neuzeitlichen Philosophie dar.