Das Buch bietet einen Einblick in die aktive Jugend-Medien-Arbeit der Freien Radios und legt eine fundierte Grundlage für sozialwissenschaftliche Forschungen zu diesem Thema. Es untersucht die Entstehungsgeschichte der Freien Radios, um ein besseres Verständnis für diese Rundfunkstationen zu fördern. Die Geschichte des Rundfunks wird als eine Geschichte der Partizipation dargestellt, wobei der Autor den Kampf der Arbeiter-Radiobewegung um eigene Frequenzen ausführlich skizziert. Dieser Kampf wurde von den Piratensendern neuer sozialer Bewegungen wieder aufgegriffen, die ein Politikverständnis entwickelten, das Gleichheit, Partizipation und Authentizität betont. Diese Ansprüche sind auch für alternative Medienproduktionen von Bedeutung. Das Buch erörtert, inwieweit diese Indikatoren in den freien, nichtkommerziellen lokalen Radiostationen und ihren Jugendradiogruppen verwirklicht werden. Zudem wird die Bedeutung der Örtlichkeiten der Freien Radios untersucht, da sie eine zentrale Rolle in der aktiven Jugend-Medien-Arbeit spielen. Eine weitere Fragestellung ist, wie die aktive Jugend-Medien-Arbeit konkret aussieht und ob sie zur Medienkompetenz beiträgt. Der Autor, Harald Hahn, Jahrgang 1966, ist freier Radiomacher, aktiv in sozialen Bewegungen und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bielefeld.
Harald Hahn Knihy






Nach dem Workshop war der Zusammenhalt in der Klasse so toll, dass es wieder Spaß gemacht hat, zur Schule zu gehen. Ich konnte dann auch besser lernen. Tanas, 15 Jahre alt, nach einem dreitägigen Theaterprojekt mit dem Forumtheater inszene an einer Kölner Schule. Dieser Sammelband bietet Einblicke in verschiedene Theaterprojekte, die mit den Methoden des Theaters der Unterdrückten arbeiten. Die Praktiker*innen zeigen ihre individuellen Ansätze und wie andere Theaterrichtungen wie Clownerie, Improvisationstheater, Theater zum Leben und Theatertherapie ihre kreative Arbeit bereichern. Der Ansatz von Augusto Boal wird als relevant für gesellschaftspolitische Themen hervorgehoben, die unsere Zeit prägen, wie soziale Ungleichheit, der Klimawandel und Debatten über Asyl und Menschenrechte. Die vorgestellten Projekte legen wichtige Fragen offen und demonstrieren, wie die Methoden des Theaters der Unterdrückten aktives politisches Hinterfragen und Handeln fördern. Ergänzt wird der Sammelband durch einen Praxisteil mit den Lieblingsübungen der Autor*innen, die als Anregung für die eigene theaterpädagogische Praxis dienen. Mit Beiträgen von Stephan Antczack, Sophia-Marie Bömer, Jens Clausen, Birgit Fritz, Harald Hahn, Sanjay Kumar, Fritz Letsch, Özge Tomruk und Friderike Wilckens-von Hein.
Die entwicklungspolitische Praxis ist ein Berufsfeld voller Spannungsfelder und Dilemmata. Wie gelingt der Spagat zwischen Partnerorientierung und nachhaltiger Armutsminderung, wenn Partner oft primär ihre eigenen Interessen verfolgen? Zudem stellt sich die Frage, wie die Zivilgesellschaft in Ländern gestärkt werden kann, in denen staatliche Zusammenarbeit unerwünscht ist. Diese Spannungsfelder werden in Hochglanzbroschüren und offiziellen Besprechungen der Entwicklungszusammenarbeit weitgehend tabuisiert. Stattdessen dominiert positives Denken, was einen ehrlichen Umgang mit Dilemmata erschwert. Ein Netzwerk von entwicklungspolitischen Fachleuten hat es sich zur Aufgabe gemacht, mehr Ehrlichkeit und einen offenen Diskurs über diese Herausforderungen zu fördern. Die AutorInnen nähern sich diesem Ziel nicht durch objektive Analysen, sondern durch persönliche Geschichten über ihren Umgang mit Dilemmata. Sie gewähren den LeserInnen ungeschönte und aufschlussreiche Einblicke in die Herausforderungen der Entwicklungszusammenarbeit. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Debatte über diese Themen und fördern eine offenere Diskussion über die Probleme in der entwicklungspolitischen Praxis.
