Fünf Jahrhunderte ist es her, dass der Harnisch, diese archetypisch wirkende stählerne Schutzkleidung des Mannes, militärisch und kulturell in Europa ein prägendes Phänomen dargestellt hat. Trotz dieser großen zeitlichen Distanz ist das Bild des geharnischten Ritters, der sich im Krieg und Turnier bewährt, weiterhin in der Sprache und Kultur unserer Zeit präsent. Sich der Wurzeln des Rollenbildes vom stets starken und kampfbereiten Mann bewusst zu sein, ist für uns im frühen 21. Jahrhundert von besonderer Bedeutung. Das Thema des stählernen Harnischs stellt sich bei näherer Betrachtung nämlich als wesentlich komplexer dar, als wir erwarten würden. Es ist voller Nuancen, die wir weder mit der Kultur jener Zeit noch mit dem vorherrschenden Männlichkeitsbild der Gegenwart in Verbindung bringen würden. Text: Fabian Brenker, Tobias Capwell, Daniel Jaquet; Chessica Kirchhoff, Stefan Krause, Jonathan Tavares, Pierre Terjanian, Marina Viallon.
Stefan Krause Knihy






Fashion in Steel
- 128 stránek
- 5 hodin čtení
A gloriously illustrated volume that looks at the remarkable armor of a key Habsburg commander and its relationship to contemporary Renaissance fashion
Betriebswirtschaftliche Implikationen der digitalen Transformation
- 390 stránek
- 14 hodin čtení
Freydal - medieval games
- 448 stránek
- 16 hodin čtení
Kaiser Maximilian I. (1459–1519) betrachtete ritterliche Turniere als eine eigene Kunstform und prägte als bedeutender europäischer Herrscher die politische Landschaft bis ins 20. Jahrhundert. Auf seinen Wunsch entstand zwischen 1512 und 1515 ein umfangreiches, detailreich illustriertes Manuskript zu 64 Wettkämpfen. Die 255 kunstvoll gestalteten Miniaturen sind mehr als eine Sammlung von Turnierszenen am Hof der Habsburger; sie erzählen die Geschichte eines unerschrockenen Helden, der als Maximilians literarisches Alter Ego „Freydal“ auftritt. In dieser Erzählung kämpft der Kaiser, um einer edlen Dame seine Liebe zu beweisen, die schließlich Maria von Burgund wird, die er 1477 heiratete. Maximilian war aktiv an der Entstehung seines Freydal beteiligt, was ein unschätzbares Dokument des spätmittelalterlichen Rittertums darstellt. Es gewährt Einblicke in die Turnierkämpfe, die er wiederbelebte oder erfand, wie das spektakuläre Rennen mit geschifften Tartschen. Der Freydal ist das größte erhaltene Turnierbuch des Spätmittelalters und eine zentrale Quelle für höfische Festlichkeiten im frühen modernen Europa. Anlässlich seines 500. Todestags veröffentlicht TASCHEN alle 255 Miniaturen und macht das Manuskript erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Stefan Krause, Direktor der Kaiserlichen Hofjagd- und Rüstkammer, führt in das Werk ein und begeistert für die Geschichte der Turnierkunst.
Die Ächtung des Sklavenhandels auf dem Wiener Kongress
Ein Sieg der Humanität oder der Machtpolitik?
Die Studienarbeit untersucht die Hintergründe und Auswirkungen der Erklärung zur Ächtung des afrikanischen Sklavenhandels, die während des Wiener Kongresses 1815 verabschiedet wurde. Nach Napoleons Abdankung versammelten sich europäische Mächte zur Neuordnung des Kontinents, und die Entscheidung, sich mit dem Sklavenhandel zu befassen, erscheint zunächst als unpassend. Die Arbeit analysiert die Motivation der Staaten, die nicht alle Kolonien besaßen, und beleuchtet die Bedeutung dieser Erklärung im Kontext der europäischen Diplomatie und der gesellschaftlichen Entwicklungen der Zeit.
"22. Juni 1941" - Die "Nekritsch-Affäre" im Kontext der sowjetischen Kriegshistoriographie
- 52 stránek
- 2 hodiny čtení
Die Studienarbeit beleuchtet eine kontroverse Sitzung im Jahr 1966, in der der Historiker Aleksandr Nekri Stalins Verantwortung für die ersten Niederlagen der Sowjetarmee im Zweiten Weltkrieg thematisierte. Diese Diskussion führte zu einem Parteiausschluss Nekris, der seine beruflichen Kontakte und Forschung stark einschränkte. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen dieser Auseinandersetzung auf die Geschichtswissenschaft in der Sowjetunion und deren Echo im Westen. Trotz der Bedeutung des Falls gibt es bisher kaum tiefere Forschungsaktivitäten zu diesen Ereignissen.
Theodors Gespenster
"Das Majorat" - Fallstricke eines Nachtstücks
Die Analyse thematisiert die Dualität in E. T. A. Hoffmanns Werk, die laut Hans Mayer entscheidend für das Verständnis seiner Dichtung ist. Diese Dualität zeigt sich im Wechselspiel zwischen realen und mythischen Elementen, das seit Hoffmanns erstem Werk "Ritter Gluck" prägend ist. Die Studienarbeit untersucht, wie diese beiden Ebenen miteinander interagieren und die literarische Gestaltung Hoffmanns beeinflussen, und bietet somit einen tiefen Einblick in die Komplexität seiner Erzählungen.
Ein toller Zwiespalt - Erzähl- und Realitätsebenen in E. T. A. Hoffmanns Der goldene Topf
- 152 stránek
- 6 hodin čtení
E. T. A. Hoffmanns Märchen „Der goldene Topf“ hat eine bemerkenswerte kulturelle Relevanz erlangt, trotz Goethes kritischer Einschätzung. Bereits zu Hoffmanns Lebzeiten fand das Werk großen Anklang und wurde mehrfach in Literatur und Opern aufgegriffen, unter anderem von Richard Wagner und Friedrich Nietzsche. Die frühe englische Übersetzung durch Thomas Carlyle trug zur internationalen Verbreitung bei, die bis nach Japan und Korea reicht. Die anhaltende Forschung zu diesem Märchen zeigt dessen Einfluss über Deutschland hinaus und reflektiert die anhaltende Wertschätzung in verschiedenen Kunstformen.