Ruth Hampe Knihy






Die verschiedenen Formen und Ansatze der Kunsttherapie haben ihren etablierten Platz in klinischen, (heil-)padagogischen und sozialen Arbeitsfeldern. Bei den Heil- und Sonderpadagogen ist die Kunsttherapie seit den 1990er Jahren fest in der Ausbildung verankert. Kunsttherapie mit Blick auf behinderte Menschen ist in erster Linie basal-asthetischer, ganzheitlich-sinnesfordernder und entwicklungskompensierender Natur, um das Selbsterleben und die Erfahrungsformen von Menschen mit Behinderungen neu auszubilden. Das Buch liefert eine profunde Einfuhrung in die Grundlagen, die Methoden und die Anwendungsfelder heilpadagogischer Kunsttherapie. Ein solch klar, ubersichtlich und stringent gegliedertes einfuhrendes Lehrbuch fehlt bislang auf dem Markt.
Begegnungen mit Diskontinuit"ten und berraschungen tragen zur Kunsttherapie bei. Der motorische Impetus, gegen die gewohnte Strichrichtung zu malen, hat seinen Reiz. Das Verfremden und Verkleiden, das destruktive Aufbrechen, das Suchen einer anderen Dimension, der Perspektivwechsel, das Staunen - alles kann einem Koh"renzgefuhl dienen. 19 Beitr"ge ausgewiesener Autor*innen beschreiben - theoretisch und praktisch -, wie aktive und rezeptive Kunsttherapie "gegen den Strich" gelingen kann. Die das theoretische Konstrukt, Indikationsstellung, Methoden der Gestaltungsvielfalt, Rezeption mit ver"nderten Sichtweisen, experimentelles Gestalten. Beeindruckende Bilder faszinieren und belegen den kreativen Wert des Ansatzes.
In dem vorliegenden Buch werden theoretische und praktische Zugänge zur Multimodalität in den Künstlerischen Therapien aufgezeigt. Renommierte AutorInnen reflektieren, auch in Hinblick auf neurowissenschaftliche Theorien, künstlerischtherapeutische Arbeitsfelder und stellen kunsthistorische und künstlerischpraktische Aspekte vor. Die Vielschichtigkeit von Praxiserfahrungen wird anhand von Fallvignetten verdeutlicht. Dies betrifft sowohl den Spannungsbogen von Kindheit und Alter als auch traumatische Belastungen und Behinderungen. Multimodalität in den verschiedenen Künstlerischen Therapien in ihren Bezügen zu Kunst, Therapie, Pädagogik, Projektarbeit, Coaching u. a. wird damit facettenreich und sinnlichpraktisch für eine breite Leserschaft dargelegt. Die Internationale Gesellschaft für Kunst, Gestaltung und Therapie hat sich zum Ziel gesetzt, die Wechselwirkungen zwischen Kunst, Gestaltung und Therapie, insbesondere zwischen der Kunst und der Lebensgestaltung des gesunden wie des kranken Menschen, zu erforschen. In diesem Zusammenhang sollen nicht nur die heilenden, sondern auch die vorbeugenden Wirkungen der Künste in der Gestaltung des Alltags, in Erziehung und Unterricht, in der Therapie psychischer Erkrankungen, aber auch im Umgang mit Schwerkranken und Sterbenden als ein systematisches Wissen vermittelt werden.
Die Untersuchung bezieht sich auf Verstehensformen von Frau und Geburt in unterschiedlichen Kulturen. In der Gegenüberstellung von Tradition und Moderne anhand der Darstellung von Mythen und Riten in stammeskulturellen Lebenszusammenhängen im Vergleich zu hochindustrialisierten Gesellschaftsformen geht es um eine kulturelle Erinnerung an vergangene Lebenswelten in ihren kollektiven und identitätsbildenden Erlebnis- und Erfahrungsformen.