Stefan A. Schirm Knihy






De-Globalisierung
Forschungsstand und Perspektiven
Globale Märkte, nationale Politik und regionale Kooperation
- 238 stránek
- 9 hodin čtení
Globalisierung hat das Handlungsumfeld für Staaten und für private Wirtschaftsakteure deutlich verändert. Neue Chancen auf Wohlstand, aber auch neue Risiken sind entstanden. Global Governance versucht diese Entwicklungen zu steuern und das Management der Weltwirtschaft zu verbessern. Mit diesem Band, der unter der Federführung eines ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet entstand, werden Studierende zuverlässig in das Forschungsfeld eingeführt.
In der politikwissenschaftlichen Forschung über internationale Beziehun gen nimmt 'Macht' als analytisches Konzept eine Schlüsselstellung ein. Auch bei der Erklärung der U. S.-lateinamerikanischen Beziehungen stand traditionell die Vormacht der Vereinigten Staaten und die Abhängigkeit Lateinamerikas im Mittelpunkt. Das Interpretationspaar 'Hegemonie und Dependenz' scheint aber an Gültigkeit verloren zu haben. Während den USA von vielen Autoren ein 'hegemonialer Niedergang' attestiert wird, stellt sich bei Schwellenländern wie Mexiko und Brasilien die Frage, in wiefern sie sich als 'Mittelmächte' von der Vorherrschaft der USA lösen konnten. In den letzten zehn Jahren gaben Mexiko und Brasilien allerdings ihre Autonomiebestrebungen weitgehend auf und orientieren sich heute stärker an den Erwartungen Washingtons als in den 70er Jahren. Mit den Verein barungen zur nordamerikanischen Freihandelszone NAFT A vollzog Me xiko die Abkehr von früheren Emanzipationsversuchen am deutlichsten. Thema dieses Buches sind die Ursachen für den Wandel von konfliktiver Distanz zu freundschaftlicher Kooperation in den U. S.-mexikanischen und U. S.-brasilianischen Beziehungen. Es soll ein Beitrag geleistet werden (1) zum Verständnis der bilateralen Veränderungen, (2) zur Debatte über die declining hegemony der USA, (3) zur Frage nach größerer Selbständigkeit Mexikos und Brasiliens und (4) zur Weiterentwicklung von Erklärungs modellen internationaler Beziehungen. Grundlage der Untersuchung ist die Analyse der drei Politikbereiche Außenpolitik, Wirtschaft und Sicherheit, das vergleichende Element der zwei Fallstudien und der Versuch einer Erweiterung des Konzepts der 'Macht'.
Erstmals wird mit diesem Band systematisch der politikwissenschaftliche Forschungsstand zur weltwirtschaftlichen Globalisierung untersucht. Das Spektrum der Beiträge reicht von grundlegenden Fragen nach der Rolle des Nationalstaates in der zunehmend globalisierten Ökonomie über Finanz-, Steuer- und Währungspolitik bis hin zu den Ursachen von Policy-Divergenz und neuen wirtschaftspolitischen Instrumenten. Die Globalisierungsforschung hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem ausdifferenzierten Feld mit theoriegeleiteten und empirisch gesättigten Studien entwickelt. Dabei wurden die politikwissenschaftlichen Teildisziplinen der Politischen Ökonomie, der Internationalen Politik und der Policy-Forschung zunehmend zur »Internationalen Politischen Ökonomie« verknüpft. In Anbetracht der thematischen Vielfalt und der empirischen Fundierung vieler Publikationen war es nunmehr Zeit, mit dem vorliegenden Band eine Bestandsaufnahme des »State of the Art« und der Perspektiven der Globalisierungsforschung vorzunehmen. Alle Beiträge zielen auf eine theoriegeleitete empirische Analyse des deutschen und des internationalen Forschungsstandes. Mit Beiträgen von Joachim Betz, Thilo Bodenstein, Tanja Brühl, Andreas Busch, Andreas Dür, Doris Fuchs, Edgar Grande, Markus König, Patrick Pfister, Thomas Rixen, Stefan A. Schirm, Paul Sterzel, Hubert Zimmermann, Reimut Zohlnhöfer.
Stefan Schirm führt in die Grundlagen der Internationalen Politischen Ökonomie (IPÖ) von den neueren Theorien bis zu den aktuellen empirischen Politikfeldern (Globalisierung, Finanzmarktkrise) ein. Er legt so das Fundament für die systematische Integration der IPÖ in die politikwissenschaftliche Lehre und Forschung.. „Der Band sucht aufgrund seiner analytischen Schärfe, thematischen Breite und didaktischen Qualität in der hiesigen Wissenschaftslandschaft seinesgleichen“ (Internationale Politik 3 / 05, zur 1. Auflage).