Knihobot

Eva Züchner

    Berliner Kunststücke
    Raoul Hausmann, Der deutsche Spiesser ärgert sich
    Kurt Schwitters und Raoul Hausmann schreiben im Kino eine Oper
    Der verbrannte Koffer
    Der verschwundene Journalist
    • Der verschwundene Journalist

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      • 11 hodin čtení

      Gerhart Weise, geboren 1913 in Meißen, besucht die Reichspresseschule in Berlin und arbeitet in verschiedenen Zeitungsredaktionen, bis er im Propagandaministerium von Goebbels aufsteigt, wo er trotz fehlender Parteizugehörigkeit die Aufmerksamkeit des Ministers gewinnt. Als Film- und Varieté-Spezialist wird er Kriegsberichterstatter, ohne je an der Front gewesen zu sein, und erfindet Falschmeldungen für das feindliche Ausland. Zudem wird er Film-Zensor und schließlich Koautor des letzten NS-Propagandafilms „Das Leben geht weiter“. Eva Züchner schildert, wie der anfangs begeisterte Jugendliche zum zynischen Opportunisten wird und letztlich seinen Freund, den Zeichner Erich Ohser (alias e. o. plauen), verrät, was zu dessen Tod kurz vor Kriegsende beiträgt. Im September 1945 wird Weise von der sowjetischen Geheimpolizei verhaftet und verschwindet. Die Nachforschungen über ihn als Vater, Liebhaber und ehrgeizigen Journalisten ergeben ein verstörendes Bild: ein idealisiertes Vaterbild zerfällt in paradoxe Fragmente. Züchner, durch gründliche Archivrecherchen und kritische Distanz, bietet nicht nur ein eindringliches Porträt ihres Vaters, der zum Handlanger der Mächtigen wurde, sondern auch eine bisher unbekannte Innenansicht der Mediengeschichte im Nationalsozialismus.

      Der verschwundene Journalist
    • Bei der Recherche über einen Berliner Mordfall aus dem Jahr 1938 stößt Eva Züchner hinter der Kriminalstory auf eine ganz andere Geschichte. Denn einer der Verdächtigen war Jude. Als sie beginnt, dessen weitere Stationen zu rekonstruieren, trifft die Autorin auf eine Handvoll Menschen, über deren Lebenswege sich ein beeindruckendes Panorama dieser Zeit erschließt. Wie in einem Brennglas bündeln sich in diesen Biographien nicht nur die nationalsozialistischen Maßnahmen zur Aushöhlung und Zerschlagung menschlicher Existenzen, sondern auch der Widerstand dagegen und der Wille zu überleben. Präzise recherchiert, knapp und auf kleinem Raum erzählt, ist Der verbrannte Koffer eine mitreißende Lektüre - ein kleiner, beinah zufälliger Ausschnitt deutscher Geschichte, der uns aber umso tiefer in deren Abgrund blicken lässt.

      Der verbrannte Koffer
    • Nach einigen kleineren Einzelausstellungen wurde in Berlin, wo Hausmann die zentrale Gestalt des Dadaismus war, die 1. umfassende Retrospektive gezeigt, die neben Objekten ausländischer Leihgeber vor allem aus dem umfangreichen Bestand der Berlinischen Galerie in der Hauptsache Hausmanns Berliner Jahre dokumentieren konnte (aber nicht nur diese). Der als Maler, Dichter ("Am Anfang war Dada": ID 12/93), Fotograf ("Kamera-Fotografien": ID 43/78), philosophischer Anreger usw. vielseitige Hausmann (1886-1971) erhält in den Essays dieses Begleitbandes eine breit gefächerte Würdigung seiner Tätigkeiten, die im Abbildungsteil erstmals in dieser Breite und Vielfalt optisch vorgestellt werden. Mit illustrierter Biographie, Literaturauswahl, Ausstellungsverzeichnis. Grundlegender Beitrag zum Werk dieses bedeutenden Anregers für die Moderne. (3).

      Raoul Hausmann, Der deutsche Spiesser ärgert sich