Helmuth Schönauer war fast fünf Jahrzehnte als Bibliothekar und Schriftsteller tätig und verfasste rund 5.000 Buchbesprechungen. Seine Reihe "Tagebuch eines Bibliothekars" umfasst nun sechs Bände und endet mit dem letzten Band, der sein beeindruckendes literarisches Lebenswerk würdigt.
Helmuth Schönauer Knihy






Tagebuch eines Bibliothekars
Band II, 1999–2003
Die Buchbesprechungen Helmuth Schönauers sind ein monumentales Sprachdokument voller Lakonie und Witz – was etwa Josef Haslinger an ihnen hervorhebt – sowie voller erstaunlicher Freiheiten und Eskapaden und immer wieder erleuchtender Momente der Erschließung eines Werkes oder eines seiner Aspekte. Und es ist in ihnen, wie Karl-Markus Gauß anmerkte, eine komplette subjektive Literaturgeschichte unserer Zeit mit Österreich(und berufs- und herkunftsbedingt im speziellen Tirol)schwerpunkt enthalten. Gemeinsam sind diese Besprechungen eine gewaltige und erstaunlich unterhaltsame Erzählung über die Poeterei und das Geschäft mit ihr von den frühen 80ern bis in die Gegenwart und eine spezifische Art von zeit- und geistesgeschichtlichem Tagebuch – das eines höchst intensiven Lesers. »Ich bereue keine einzige der unzähligen Lektürestunden beim Lesen von Schönauers 'Tagebuch eines Bibliothekars'.« Martin Willems, Junge Welt Bei Erwerb aller 6 Bände ist einer gratis.
Nachdem man Schluiferer aus Tirol vertrieben hatte, trat alles genau so ein, wie es geschrieben stand. Die Tiroler machen eine Menge Schicksal und Ungerechtigkeiten durch, ihre Geschichtsbücher schrieben sie der Einfachheit und Authentizität halber gleich selber.Vor 100 Jahren sorgte Sepp Schluiferers Tirol-Satire "Fern von Europa" für einen echten Literaturskandal: Noch nie hatte ein Autor so bitterböse und dabei so komisch über die "Tarrola" geschrieben wie in diesem Buch.Ein Jahrhundert später setzt Helmuth Schönauer Schluiferers Werk fort. In seinen neuen Schluiferer-Geschichten erzählt er von wahndinnig gewordenen Transiteuren, von Golfplätzen, die am Friedhof errichtet werden, von sexuellen Ungustln im Jägergewand und vom kompletten Gehirnschutz - unterhaltsamer kann man Tirol gar nicht erkunden!
Der Generalrezensent der österreichischen Literatur ist zurück! Vor wenigen Monaten wurde das Mammutprojekt, Helmuth Schönauers gesammelte Besprechungen in sechs voluminösen Bänden herauszugeben,erfolgreich zum Abschluss gebracht. Schon legt der unermüdliche Rezensent nach. Wie sollte die Pensionierung seinem Schreibfuror auch Einhalt gebieten? Soll man etwa zu Hause sitzen und Däumchen drehen, während weiterhin Fluten von Büchern erscheinen, die eines gewitzten, passionierten und sachkundigen Urteils bedürfen? Also stürzt sich Schönauer mit gewohnter Schlag- und Fingerfertigkeit auf Neuerscheinungen und Klassiker, Ladenhüter und Allerweltsbücher, Bekanntes und Kuriositäten. Angereichert sind seine Lektürereflexionen natürlich auch in der Rente mit allerlei hilfreichen Sentenzen. Etwa: »Die Menschen tun alles, um nicht lesen zu müssen, wir helfen ihnen, indem wir die guten Bücher verstecken.«
Helmuth Schönauer präsentiert in "Pension 3" erneut seine einzigartige Art, Bücher zu analysieren. Mit fachkundigem Blick und unterhaltsamen Kurzbefunden bietet er eine Mischung aus Subjektivität und Prägnanz, die in der Literaturlandschaft ihresgleichen sucht.
In einer Welt, in der Menschen in stark bewachten Blasen leben, ist der Öffi-Verkehr der letzte Ort, der Asyl gewährt. Hier treffen sich Staatenlose und tauschen Geheimnisse aus. Unerwartete Gespräche entstehen in diesem Milieu, während Höhlenzeichnungen als Kommunikationsmittel dienen. Helmuth Schönauer, Jahrgang 1953, lebt in Innsbruck.
Helmuth Schönauer hat mit mehreren tausend Buchbesprechungen ein bemerkenswertes kritisches Werk geschaffen. Trotz seiner Virtuosität bleibt er neugierig und leidenschaftlich. Seine Besprechungen zeichnen sich durch gnadenlose Subjektivität, humorvolle Ansätze und originelle Deutungen aus.
Helmuth Schönauer überschreitet in seinen Rezensionen Grenzen und widmet sich leidenschaftlich literarischen Projekten. Trotz seiner Pensionierung als Bibliothekar bleibt er aktiv und destilliert seine literarischen Eindrücke auf erfrischende, subjektive und treffende Weise.
Lyrik ist für Helmuth Schönauer die offenste und gegenwärtigste Form von Literatur. Das Angebot des Autors muss von der Leserschaft in der aktuellen Gegenwart realisiert werden, so dass beide etwas über den Zustand der Welt, die eigene Lage und das aktuelle Design der Literatur erfahren. In den Lyrikprojekten Helmuth Schönauers wird ein aktuelles Diskussionssegment dekonstruiert, indem es von lyrischen Verfahrensweisen in die Enge getrieben und schließlich aufgelöst wird. Der Leserschaft kommt jeweils die entscheidende Rolle zu, da sie er den Grad der Dekonstruktion bestimmt. Nur was sich das Publikum zutraut, wird in der Vorstellung realisierbar. In Schönauers Lyrikprojekten geht es um einen vergesslichen Reiter, der sein Pferd der Erinnerung zu Tode geritten hat, um ein HTLM-Verfahren, das den Bildschirm verlässt und in die Konsistenz einer Lyrikseite wechselt, um eine Cloud, die sich vom Netz abkoppelt und Richtung Weltraum driftet. Im Lyrikprojekt „Kinder von tätowierten Müttern schreien besonders laut.“ erscheint die Lyrik als gepresste, verdichtete Zeit, die als Depot für Erinnerung und als Vorrat für die Winterzukunft genützt werden kann. Eine lyrische Endlosschleife ist wie eine Festplatte in Sektoren fragmentiert und kann gezielt angehalten und abgerufen werden. Die Leserschaft dockt an einer beliebigen Stelle an und wird konfrontiert mit Partikeln, die zum Aufbau von Zeitgeschichte, zur Dekonstruktion von Behauptungen oder zur Abwehr falscher Bilder verwendet werden können. Wann immer die Leserschaft eines der 275 Element aufruft, wird immer auch Kontext aufgerufen, denn immer bleibt etwas von vorderen oder hinteren Texteilen hängen, sodass sich das Thema von Fließen, Fixieren, Verorten oder Scannen von Erinnerung von selbst ergibt.
Nie wieder Tirol
(Kampf-Roman)
Reiseführer gibt es wie Berge und Meere. Alle leben von Bildern, die sie von einander abschreiben und jeden Tag neu produzieren. Wenn du wirklich wissen willst, was hinter diesen Illusionen steckt, gibt "Nie wieder Tirol" einen ersten Überblick. In der Story wollen zwei Startup-Unternehmer in Tirol eine App entwickeln, mit der sich interessante Geschäfte anbahnen lassen. Die beiden kommen aber nicht ins Land hinein, weil es völlig verstaut ist. Nach einem Dutzend Versuchen geben sie den Plan auf und merken, dass Tirol ein Fake ist, in dem Anleger ihre Aktien pflegen, während die Bewohner auswandern müssen. Tirol ist ein schwerer Verkehrsunfall, an dem die Gaffer vorbeigewinkt werden müssen. Fahren Sie weiter, es gibt nichts zu sehen!