Knihobot

Thomas Veitschegger

    Das "Buch der Liebe" (1587)
    Theater!
    • Im Mittelpunkt steht der Ich-Erzähler Tobias Frings. Er ist Mitte vierzig und arbeitet als kaufmännischer Angestellter in einem Verlag. Sein Alltag verläuft unspektakulär. Aber er wird dennoch immer wieder mit Situationen konfrontiert, die ihn in Bewegung halten. Auch mit solchen, die ihn aus seiner Komfortzone herausreißen. Die vorliegenden Geschichten erzählen mit (Selbst-) Ironie und Augenzwinkern die kleineren und größeren Herausforderungen, denen sich Tobias Frings tagtäglich zu stellen hat. So geht es in „GR-Mein Chef“ um die anstrengende Beziehung zu seinem Geschäftsführer Dr. Gregor Rollfink, der ein martialisches Auftreten inszeniert und ungeachtet einer rein deutschen Sprachumgebung sein Denglisch mit Hingabe pflegt. Dr. Rollfink liebt übersichtlich eingerichtete Lebensverhältnisse: neben einer klinisch reinen Büro-Atmosphäre gibt es in dessen Welt ausschließlich perfekt organisierte Arbeitsabläufe und effiziente Mitarbeiter. Wobei Dr. Rollfinks eigene Lebensweise durchaus Unübersichtlichkeiten und Unregelmäßigkeiten aufweist. Etwas, das von seinen Mitarbeitern aufmerksam beobachtet wird und für vieles entschädigt. Als Single geht es für Tobias Frings darum, die richtige Frau zu finden. Er macht die Erfahrung, dass das Leben überraschende Wendungen bereithalten kann. In „ Folgen eines Zahnarztbesuchs“ bietet sich während einer länger dauernden Behandlungszeit bei einer attraktiven und, wie sich herausstellt, auch alleinstehenden Zahnärztin die ungeplante und erfolgreich genutzte Möglichkeit, ihre Bekanntschaft jenseits von Betäubungsspritzen und Bohrern weiterzuentwickeln.

      Theater!
    • Zur Herbstmesse 1587 erschien in Frankfurt das „Buch der Liebe“, herausgegeben von Sigmund Feyerabend. In diesem Folioband sind dreizehn volkssprachige Werke versammelt, die zur unterhaltenden Literatur der Zeit gehören und im ritterlich-höfischen Milieu spielen. Die enthaltenen Geschichten sind: „Kaiser Octavian“, „Magelone“, „Ritter Galmy“, „Tristrant und Isalde“, „Camillo und Emilia“, „Florio und Bianceffora“, „Theagenes und Chariclia“, „Gabriotto und Reinhart“, „Melusine“, „Ritter vom Turn“, „Pontus und Sidonia“, „Herzog Herpin“ und „Wigoleis“. Die Werke sind überwiegend Übersetzungen aus der französischen Literatur des 15. und 16. Jahrhunderts. Feyerabend widmete als erster der „Liebe“ einen Sammelband, was zahlreiche Nachfolger fand. 1779 veröffentlichte Heinrich August Ottokar Reichard ein „Buch der Liebe“, das jedoch nur den ersten Band umfasste. 1809 erschien eine Sammlung von Friedrich Heinrich von der Hagen und Johann Gustav Büsching, die sich auf die Tradition Feyerabends beriefen, jedoch ein neues, umfassenderes Werk anstrebten. Auch diese Sammlung blieb auf den ersten Band beschränkt. Im 20. Jahrhundert veröffentlichte Paul Ernst eine Sammlung von Prosaerzählungen aus dem Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit unter demselben Titel. Zudem erschienen Anthologien, die Gedichte, Lieder, Aphorismen und Erzählungen aus deutscher und ausländischer Literatur im 20. Jahrhundert zusammenfassen.

      Das "Buch der Liebe" (1587)