Siegfried Tasseit Knihy



Alkoholismus und Sozialstruktur
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Die Arbeit ist sowohl der Soziologie in der Suchtkrankenhilfe als auch der Suchtkrankenhilfe selbst zuzuordnen und untersucht den Zusammenhang von Alkoholismus und Sozialstruktur im Kontext des sozialen Wandels. Im ersten Teil werden gesellschaftliche Entwicklungen auf der Makro-Ebene betrachtet. Hier wird Émile Durkheims „Le suicide“ herangezogen, um die veränderten Alkoholismus-Raten im Transformationsprozess Ostdeutschlands nach 1989 zu interpretieren. Der zweite Abschnitt thematisiert die McDonaldisierung der Behandlung von Alkoholabhängigen im Sinne von George Ritzer. Zudem wird die neu aufgekommene Internet-Therapie kritisch betrachtet, wobei auf die Gefahr der Deprofessionalisierung der Suchtkrankenhilfe hingewiesen wird. Der zweite Teil richtet sich an die Meso-Ebene und untersucht die soziologische Einordnung ambulanter Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe. Es wird diskutiert, ob diese als Institutionen oder soziale Gruppen zu verstehen sind, wobei das Konzept der sozialen Hybriden auf Beratungsteams angewendet wird. Zudem wird die Entwicklung der Alkoholismustherapie von der Fürsorge hin zu Markt und Bürokratie im Rahmen der drei institutionellen Komplexe Profession, Administration und Ökonomie nachverfolgt. Abschließend wird die Geschichte der ambulanten Suchtkrankenhilfe in West- und Ostdeutschland skizziert.
Mit Beiträgen von Brenk-Schulte, Feuerlein, Fuchtmann, Hey, Pfeiffer, Preinsberger, Thamm und Thomas zur Einzeltherapie, zur Motivierungsarbeit, zur Problematik des Therapieabbruchs, zur Zusammenarbeit mit Suchtkrankenkliniken sowie zur Politoxikomanie.