Psychologie und Welt
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Mit Begleit-CD Rom: Traumserie von 6000 Träumen Seit Jahrtausenden weiss man, dass man Träume deuten kann, aber vor aller Deutung liegt der Reiz und die Faszination des Traums schon in der Fülle von Bildern, die er erzeugt. Dieses Buch ist aus einer langen Beschäftigung mit den Träumen und ihrer Deutung entstanden. Es geht nicht nur um den einzelnen Traum und seine Rätsel, sondern um die Serie der Träume, die uns durch das Leben begleiten und durch die wir gleichsam allnächtlich wandern. Darum der Titel ”Tagebuch des Unbewussten – Abenteuer im Reich der Träume”. Die Traumserie, die dem Buch zugrunde liegt, besteht aus gut 6000 Träumen ein und desselben Träumers, die auf einer dem Buch beigegebenen CD-Rom wiedergegeben sind. - Der Traum, solange er geträumt wird, ist Welt. - Aber im Erwachen verwandelt sich die Welt des Traums in Bild und Erinnerung und erscheint jetzt erst als Traum. Zugleich zeigt sich, dass der Traum zusammengesetzt war aus Dingen, Personen und Ereignissen ganz verschiedener Orte, Zeiten und Situationen unserer Lebensgeschichte. Der Traum faltet sich auseinander in den Fächer der Zeiten. Beziehungen zu den verschiedensten Zusammenhängen unseres Lebens stellen sich her. So kommt es zu einer Durchdringung der Welten von Traum und Wachen. Daraus entsteht die Bedeutsamkeit des Traums.
Alle Teile dieses Buches sind aus Vorträgen in der Zeit zwischen 1994 und 1997 entstanden. Es sind Vorträge, die dieselben Themen in verschiedenen Zusammenhängen umkreisen. (zit. aus dem Vorwort).
Sein und Deutung des Traums
"... der Traum als systematischer Gegenstand der Philosophie: das gab es mit dieser Konvergenz noch nie zuvor. Und das ist ein Datum, das zu vermerken ist. Wenn Philosophieren ist: der Geschichte des Denkens das jeweils heute Unbedachte abzulisten und es zum Unruheherd und Ausgangspunkt einer unbeirrbaren Fragestellung zu machen, dann hat dies Detlev v. Uslar getan, indem er den Traum und insbesondere das bekannte cartesianische Traumargument zur Grundlage einer konsequenten Denkanstrengung gemacht hat. ... Die Bedeutung dieses Buches ist gleichzeitig in der Funktion für die Psychologie und für die Philosophie zu sehen ... Am Rande sei vermerkt, dass Uslar, ohne es zu wissen, mit seinem Buch außerdem eine Phänomenologie des Dichterischen vorbereitet ('anders als und doch wirklich wie die Welt'). Uslars Buch ist die systematisierte Entdeckung eines für die Philosophie noch nicht erforschten Seinsbereichs.„ Dieter Hasselblatt (Frankfurter Allgemeine Zeitung) “Methodisch ... bedeutet diese Arbeit einen Markstein in der Geschichte der Wissenschaft vom Traum. Sodann wird die Analyse des„ ... in dem Buch dargestellten “Traums immer beispielhaft sein." Ludwig Binswanger Die Lektüre des Buches kann auch zunächst bei diesem anschaulichen Traumbeispiel und seiner Deutung begonnen werden.
In den sehr lebendigen Briefen dieses Paars aus den Jahren 1949/50 spiegelt sich eine Aufbruchszeit, ein Neuanfang nach dem Ende des zweiten Weltkriegs: Die Leuchtkraft von Werken der Kunst, Musik und Dichtung, die zu dieser Zeit aktuell waren. Gedanken und Erlebnisse des Tages und Träume der Nacht. – Die Zeit, in der auch die Bundesrepublik und die DDR gegründet wurden, verbindet sich mit der Aktualität der heutigen Gegenwart. Der „Webetanz“ ist ein barocker Volkstanz, in dem die tanzenden Paare sich trennen und einzeln so weiter tanzen, dass sich die ausgestreckten Hände aller Tänzerinnen nacheinander mit denen aller ihnen entgegenkommenden Tänzer berühren: Ein Symbol für die Einheit und Vielheit der Beziehungen. Es geht in diesem Buch um die Frage, wie sich verschiedene gleichzeitige Liebesbeziehungen (ein sich Verschenken nach allen Seiten) mit dem Anspruch jeder einzelnen Beziehung auf Absolutheit und Einmaligkeit vereinigen lassen. Es geht um den Konflikt zwischen „Treue“ und „Schenkender Tugend“ (Nietzsche).
Niemand erinnert sich an seine Geburt. Wir waren immer schon da, so weit wir uns zurückerinnern können. Im Blick zurück in den Anfang ist die Zeit für uns gleichsam unendlich. Es ist etwas Anfängliches, das immer schon da war. Und daraus heben sich die ersten Erinnerungen oft als ganz klar definierte Momente ab, wie Momentaufnahmen. Lebensgeschichte und Zeitgeschichte durchdringen sich. Einzelne Ereignisse, wie die „Machtergreifung“, die „Kristallnacht“, das Ende des zweiten Weltkriegs, vermischen sich mit Momentaufnahmen der Kindheit, wie: Der Nebel auf der Alster, der strahlende Sternenhimmel über der im Kriege verdunkelten Stadt, und mit Personen der Geistesgeschichte, wie Heidegger und Gadamer oder der Filmregisseur Nicholas Ray. Tausende von Studenten, von denen doch jeder ein Individuum. Gedanken und Probleme. Die Schönheit des Tags und der Zauber des Traums. Die Kette der Begegnungen, die durch das Leben geht. Städte voller Geschichte, wie London, Wien oder Rom, deren Labyrinthe man erforscht. Die Einmaligkeit des Augenblicks.
Träume sind nicht nur Bilder oder Vorstellungen, sondern oft dramatische Handlungen. Im Traum ist etwas los, es geschieht etwas, ereignet sich. Aber, wenn wir unsere Traume aufschreiben, sind es Bilder von wunderbarer Leuchtkraft, und im Lauf der Zeit entstehen Serien von Traumberichten, aus denen wir bestimmte Themen herausgreifen können, wie zum Beispiel: „Das Tier im Traum“, „Die geträumte Stadt“, oder „Hohlen und unterirdische Gange“. In diesem Buch werden einzelne solche Serien, wie zum Beispiel Lowe oder Hirsch und Schlange und Pferd, oder Hohlen und Gange – aus einer großen Traumserie – dargestellt und interpretiert, und dabei entfaltet sich ihre symbolische Bedeutung. Der Traum in seiner Symbolik begleitet unsere Lebensgeschichte. Traum und Schlaf gehören genauso zu unserer Existenz wie das Wachen. Auch in ihnen ereignet sich unser Dasein. Auch im Traum zeigt und ereignet sich uns das Sein in seiner bunten Fülle.
Es geht hier um die Faszination, die der architektonische Raum und die architektonische Gestaltung auf uns ausüben. In der gebauten Welt erschliesst sich etwas vom Wesen des menschlichen In-der-Welt-Seins, seiner Geschichtlichkeit und seiner Möglichkeiten. Das architektonische Kunstwerk – wenn wir es betreten, ihm gegenüber stehen, es umschreiten – lässt uns in einer intensiveren Weise da sein. Es offenbart uns etwas über die Räumlichkeit der menschlichen Natur. Zum Leben der Architektur gehört aber auch: das Spiel von Licht und Schatten, der Rhythmus von Tag und Nacht, in dem sie sich verändert, und das Leben der Menschen auf den Strassen und Plätzen. Die Psychologie der Architektur hat es also nicht nur mit subjektivem Erleben zu tun, sondern zugleich mit der Art, wie das Bauwerk im Zusammenspiel mit der Natur sich selbst uns darbietet, uns einen Raum zum Sein schafft. Von besonderer Faszination ist dabei das Wesen der Baustile – ihre Entfaltung und ihr Wandel, in dem sich menschliche Existenz verwirklicht – wobei sie das Leben und die Zeit des Einzelnen weit überschreiten. Wesentlich für das psychologische Verständnis der Architektur ist vor allem das Sehen. Darum enthält das Buch etwa 200 Abbildungen, die in dem Text ausgelegt werden.
Eine wesentliche Quelle der Psychologie ist die Faszination, die vom Menschen und seiner Wirklichkeit ausgeht - das Geheimnis seiner Existenz. Themen, die in diesem Buch behandelt werden, sind zum Beispiel: Leiblichkeit - Begegnung - Wandlung - Die Ausstrahlung eines Menschen - Das Wunder der Sprache - Das Geheimnis des Unbewussten. Zugleich geht es auch um unser Hineinwachsen in das gemeinsame Geistige Sein, das ein Eigenleben hat: zum Beispiel im Erlernen der Sprache, oder in der Prägung des Lebensstils durch die Berührung mit der Kunst; die Einbettung der Lebensgeschichte in den viel grösseren Zeitraum der Geschichte selbst. Es geht also um die Frage: »Was ist der Mensch?« Das Buch stellt die Grundlinien einer Psychologischen Anthropologie dar. Dabei werden die einzelnen Kapitel mit lebendiger Anschauung erfüllt, und die Beziehungen zu verschiedenen psychologischen Konzepten, wie zum Beispiel zur Psychoanalyse, werden an möglichst vielen Stellen sichtbar gemacht. Der Autor ist Professor für Psychologie und Philosophische Grundlagen der Psychologie an der Universität Zürich. Bei Königshausen & Neumann sind verschiedene Bücher von ihm erschienen, so zum Beispiel über: »Traum und Begegnung«, über: »Entwicklungspsychologie im Spiegel der Kinder- und Jugendzeichnung« und: »Leib, Welt, Seele. Höhepunkte in der Geschichte der Philosophischen Psychologie.«