Knihobot

Andrea Amort

    Hanna Berger: Spuren einer Tänzerin im Widerstand
    Verkleiden, Verwandeln, Verführen
    Erika Gangl und der Neue Tanz
    Fledermaus Kabarett, 1907 bis 1913
    • Verkleiden, Verwandeln, Verführen

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      Seit der Antike ist das Kostüm zusammen mit der Maske ein wichtiges Element der darstellenden Künste. Durch Anlegen des Kostüms „schlüpft“ der Darsteller in seine Rolle. Das Kostüm lüftet sein Geheimnis: Es verrät etwas über Charakter, Geschlecht, Alter und Milieu einer Bühnenrolle. So erzählen Kostüme Geschichten. Zusammen mit Darstellern, Regie, Licht und Bühnenbild bestimmt das Kostüm die optische Präsenz einer Inszenierung. Aus diesem Grund zählen Bühnenkostüme zu den begehrtesten Sammelobjekten in jedem Theatermuseum. Die Kostümsammlung des Österreichischen Theatermuseums umfasst etwa 2000 Theaterkleider, Schuhe, Hüte, Requisiten, Waffen und Accessoires aus Inszenierungen des 19. Jahrhunderts bis in die jüngste Vergangenheit. Der prachtvolle Bildband stellt diesen einmaligen Bestand erstmals einem breiten Publikum vor und offenbart Reichtum und Einzigartigkeit der Sammlung. Er dokumentiert eindrucksvoll einen faszinierenden Überblick über nahezu 200 Jahre österreichische Theater- und Operngeschichte.

      Verkleiden, Verwandeln, Verführen
    • Hanna Berger zählt aus heutiger Sicht neben Rosalia Chladek und Grete Wiesenthal zu den drei großen österreichischen Tänzerinnen und Choreografinnen der Moderne. Erstmals widmet sich eine umfangreiche Publikation ihrem von kommunistischen Überzeugungen geprägten Leben und Schaffen. Nach ihrem Studium (u. a. bei Vera Skoronel) tanzte Hanna Berger für Mary Wigman und Trudi Schoop, 1937 begann sie ihre solistische Karriere in Berlin. Ihr politisches Engagement im Widerstand („Rote Kapelle“) führte 1942 zur Inhaftierung durch die Nazis. Bei der Überstellung ins KZ Ravensbrück 1943 gelang ihr die Flucht. Die Nachkriegsjahre in Wien markierten einen Höhepunkt ihrer Arbeit: Neben Solo-Auftritten von Paris - wo sie auch bei Marcel Marceau studierte - bis Polen und choreographischen Arbeiten unterrichtete sie an der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst und arbeitete filmisch und schriftstellerisch. Sie gründete ein Kindertheater und engagierte sich für den „Wiederaufbau“ (für Kulturstadtrat Viktor Matejka). In den 1950er Jahren verlagerte sich Bergers Wirkungsfeld nach Ostberlin, wo sie mit Walter Felsenstein Erfolge feierte. Hanna Berger, die mit dem Bildhauer Fritz Cremer liiert war, starb 51jährig an einem Gehirntumor und wurde in Wien begraben.

      Hanna Berger: Spuren einer Tänzerin im Widerstand