Karin Derichs Kunstmann Knihy






• Jenseits von Frauen- oder Männerbildungsarbeit ist das gemeinsame Lernen von Frauen und Männern in der Erwachsenenbildung die Regel. Die Inszenierung des Geschlechterverhältnisses in Seminaren der Erwachsenenbildung wurde von drei Wissenschaftlerinnen aus dem Forschungsinstitut für Arbeiterbildung in Recklinghausen empirisch erforscht. Auf der Basis umfangreichen Datenmaterials analysieren sie, wie die „soziale Konstruktion des Geschlechts“ in Seminaren vor sich geht. • Sie untersuchen, welche Geschlechterdifferenzen wie hergestellt werden, welchen Beitrag die teilnehmenden Frauen und Männer dabei leisten und in welcher Art und Weise das geschlechtsbezogene Verhalten der Unterrichtenden diesen Prozeß unterstützt. Außerdem haben sie die am Seminar Beteiligten - Unterrichtende und Teilnehmende - nach ihrer Sicht auf das Geschehen befragt. • Auf der Basis ihrer Analysen entwerfen die Autorinnen das Konzept der „geschlechtsgerechten Didaktik“ und machen Vorschläge für dessen Umsetzung in die Praxis der Erwachsenenbildung.
Weiterbildung zwischen Grundrecht und Markt
Rahmenbedingungen und Perspektiven
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InhaltsverzeichnisWeiterbildung zwischen Grundrecht und Markt.- Recht und Bildungspolitik.- Weiterbildung im Konflikt zwischen Grundrechtsverpflichtung und Marktanpassung. Von Ansätzen und Widersprüchen in ihrer institutionellen Entwicklung.- Regelungen und Realpolitik in der Weiterbildung.- Europäisierung der Weiterbildungspolitik.- Markt und Systematisierung der Weiterbildung.- Politikprozesse, öffentliche Verantwortung und soziale Netzwerke.- Regulation der Weiterbildung — Markt, Staat und Netze.- Kooperation im regionalen Umfeld — Modelle und Erfahrungen.- Bildungs- und Weiterbildungskarrieren im Lebenszusammenhang.- Neue Sozialstrukturen: Differenzierung von Weiterbildungsinteressen und Pluralisierung des Weiterbildungsmarktes.- Betriebliche Weiterbildung.- Weiterbildung im Kontext von Arbeitsmarktpolitik am Beispiel der Reorganisation von beruflicher Weiterbildung im Transformationsprozeß in den neuen Ländern.- Gemeinsamkeiten und Differenzen der institutionellen Kontexte öffentlicher, privatwirtschaftlicher und innerbetrieblicher Weiterbildung.- Adressenliste der Autorinnen und Autoren.
In Deutschland bieten viele Gewerkschaften und gewerkschaftliche Bildungseinrichtungen umfangreiche Bildungsarbeit für Frauen an, die jedoch oft im Verborgenen bleibt und in der pädagogischen Öffentlichkeit kaum bekannt ist. Dieser Band beleuchtet die Entwicklung und Spezifika der Frauenbildungsarbeit innerhalb der Gewerkschaften im Vergleich zu anderen Einrichtungen. Ein zentrales Anliegen ist die Frage, ob und wie gewerkschaftliche Frauenbildungsarbeit „jenseits patriarchaler Leitbilder“ neue Perspektiven entwickeln kann. Zunächst werden theoretische Beiträge zur historischen Entstehung und aktuellen Perspektiven der gewerkschaftlichen Frauenbildungsarbeit präsentiert. Im zweiten Teil werden praktische Modelle von Frauen vorgestellt, die in der politischen Gewerkschaftsarbeit und in der Bildungsarbeit tätig sind. Die Themen umfassen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Tarifpolitik aus Frauensicht, Technik als Frauenthema, Frauengeschichte in den Gewerkschaften sowie Macht und Konkurrenz in der Frauenbildung. Der dritte Teil widmet sich Zukunftsthemen, wie dem Dialog zwischen Frauen aus Ost- und Westdeutschland und der Zukunftswerkstatt als Methode. Die anschaulichen Praxisbeispiele und theoretischen Reflexionen bieten wertvolle Anregungen für die Frauenbildungsarbeit anderer Bildungsträger. Abgerundet wird der Band durch eine Literaturliste zur gewerkschaftlichen Frauenbildungsarbeit.
„Frauen lernen anders.“ – Das Buch unternimmt den Versuch, diese These durch Beiträge aus der Forschung wie aus der Praxis der Frauenbildungsarbeit zu untermauern. Bisher gibt es nur wenige Forschungsarbeiten, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen, aber vor allem unter Praktikerinnen der Weiterbildung findet die Annahme von einem anderen Lernen der Frauen viel Zustimmung. Sie berichten darüber, dass Frauen sich in Lernsituationen anders verhalten als Männer, Frauen sind z. B. in größeren Lerngruppen eher zurückhaltend, ergreifen nicht so schnell das Wort, reden insgesamt weniger und bemühen sich mehr um die Atmosphäre der Lerngruppe als Männer. Der Schulforschung verdanken wir fundierte Einblicke in geschlechtsdifferentes Lernen im Schulalter, die verdeutlichen, dass für das unterschiedliche Verhalten von Frauen und Männern in Lernsituationen schon früh der Grundstein gelegt wird. Die Herausgeberinnen des vorliegenden Bandes knüpfen hier an und stellen eine Reihe von Autorinnen vor, die sich in ihren Beiträgen mit der Beschreibung und Entstehung des Lernverhaltens von Frauen beschäftigen. Die Auswahl der Beiträge zeigt darüber hinaus noch eine weitere Gemeinsamkeit: Besonders in den theoretischen Aufsätzen wird deutlich, dass das Lernen von Frauen viel mit der Entwicklung zur Frau in dieser Gesellschaft zusammenhängt. Die Beziehung zwischen geschlechtsspezifischer Sozialisation und Lerngeschichte wird in einigen Aufsätzen herausgearbeitet. Neben den theoretischen Beiträgen gibt es Berichte über Beispiele aus der Praxis der Frauenbildungsarbeit. Hier steht die Frage im Vordergrund: Wenn Frauen anders lernen – wie kann z. B. in der beruflichen, politischen und emanzipatorischen Frauenbildungsarbeit darauf eingegangen werden, was gilt es zu berücksichtigen? Die Beiträge geben einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Frauenbildungsarbeit und bieten darüber hinaus Anregungen für die Praxis von Bildungsarbeit. Die Zusammenführung von praktischen, erfahrungsbezogenen sowie theoretischen Beiträgen zeichnet dieses Buch aus – es regt zum Überdenken vorgefasster Urteile, aber auch zum Nachmachen an.
Beiheft zum REPORT. Aus dem Inhalt: Institutionalisierung - Deinstitutionalisierung, Lebenslauf und Patchworkbiographien, Konstruktionsprobleme einer Erwachsenen-Didaktik, Mediendiffusion - von der Konfusion zur Kompetenz, Professionalisierung -Entprofessionalisierung.