Diese Bildbiografie über den Juden Victor Klemperer ergänzt die Tagebücher und die Fernsehserie nach Motiven der Tagebücher 1933-1945 um seltenes Dokumentarmaterial. Private Fotos aus der Zeit des dritten Reiches und danach vermitteln einen Eindruck von Klemperers Lebens- und Arbeitswelt. Das Bildmaterial reicht von Auszügen aus Dokumentarfilmen und Wochenschauen, über die Schauplätze seines Lebens bis hin zu Judenpaß und Warteliste des amerikanischen Konsulats für Einreisevisa.
Christian Borchert Knihy




Familienporträts
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Christian Borcherts legendäre Familienporträts sind oft ausgestellt, aber immer nur in schmaler Auswahl publiziert worden. Hier können sie erstmals im Zusammenhang betrachtet und studiert werden. Auf einzelne Fotografien aus den siebziger Jahren, die Borcherts wachsendes Interesse an Thema und Genre belegen, folgen Aufnahmen aus dem Jahr 1983, in dem der gewissenhafte Chronist mehr als 80 Familien in ihrem heimischen Umfeld porträtierte. Mimik, Gestik, Habitus, Kleidung, Ambiente sowie ergänzende Angaben zu den ausgeübten Berufen charakterisieren Familien unterschiedlichster sozialer Milieus und laden zu Vergleichen ein. 1993 besuchte Borchert viele Familien ein zweites Mal. Die Gegenüberstellung von Aufnahmen beider Serien beleuchtet nicht zuletzt die sozialen Veränderungen, die der Zusammenbruch der DDR mit sich brachte.
Man kann sich sofort hineinversetzen in seine Fotos - die Frau mit der Milchtüte, der Pförtner im Personaleingang der Konsum-Kaufhalle „Neustädter Markt“, der Zeitungskiosk um die Ecke. Eigentlich völlig unspektakuläre Bilder. Nicht aber für den Fotografen Christian Borchert, der gerade in den stillen Momenten des Alltags das große Ganze sah. Seine exakten Fotografien dokumentieren das Leben in der DDR und der Wendezeit, vor allem in Dresden und Berlin. Eine Auswahl seiner besten Fotos zeigt dieser Bildband. Im Mittelpunkt der Bilder steht der Mensch - sei es als Persönlichkeit, in alltäglichen Situationen oder in den Spuren, die er im Raum hinterlässt. Die Aufnahmen Borcherts zeugen dabei von einem besonderen Sinn für die Geschichtlichkeit des unabwendbar vergehenden Moments. Andere, das war sein Ziel, sollten sich später oder an fremden Orten „eine Vorstellung machen können von Situationen und Verhältnissen“ (Christian Borchert, 1996).