“EINEN PLAN ZU HABEN U. DANN STELLT DIR EIN BAUER SEIN BEIN U. DU BRICHST DIR DEINES – DAS MACHT JA AUCH KEINEN GLÜCKLICH.” In seinem neuen Langgedicht lässt Kurt Drawert erneut jenen halb fatalistisch-melancholischen, halb sarkastisch-ironischen Ton anklingen, der sein Werk so unverwechselbar macht. Nur ist die Lage, der sich das lyrische Ich ausgesetzt sieht, beinahe noch prekärer geworden. Wie die Bewegung eines Flusses seine Stoffe mit sich führt, sie an Land schwemmt oder im Wasser untergehen lässt, um an anderer Stelle wieder aufzutauchen, so bewegt sich der Text durch die Zeit - tragisch wie komisch, nachdenkend wie erzählend, in freier Rede wie metrisch gebunden. Ein Requiem, ein großer Gesang. "Ein imposanter Versuch, aufs Ganze zu gehen, ein poetisches Projekt, das seinesgleichen nicht hat in der deutschsprachigen Gegenwartslyrik." Beate Tröger über "Der Körper meiner Zeit" Sarkastisch-melancholische Verse über prekäre Weltlagen und Seelenzustände Trotzig und witzig, Gedichte als Bastion des Widerstands
Kurt Drawert Pořadí knih






- 2024
- 2023
Risse und Welt
25 Jahre Darmstädter Textwerkstatt
Vor 25 Jahren hat Kurt Drawert die Darmstädter Textwerkstatt eingerichtet, rund 250 Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind, je über ein Jahr und 12 Seminare hinweg, mit Kurt Drawert und untereinander im Austausch gestanden – über ihre Texte und Ästhetiken, die immer auch Aneignung von Geschichte und Welt aus der Position des Subjekts sind. Darüber geben die Autorinnen und Autoren der letzten fünf Jahre literarische Auskunft. Der Band ist in zwei Bücher geteilt: Buch 1: Risse und Welt. Buch 2: Jeder Ort ist ein Text. Romanauszug und Kurzprosa, Lyrik und Essays oder auch dramatische Texte stehen dabei gleichbedeutend nebeneinander.
- 2022
Die große Abwesenheit
Essays, Reden, Figuren der Literatur
- 2020
Kurt Drawerts «Spiegelland» ist ein bedeutender Roman über das Ende der DDR und eine belastete Vater-Sohn-Beziehung. Er thematisiert die Repression und deutsche Unterdrückungsgeschichte mit poetischem Furor. Der Text bleibt ein kraftvoller Akt des Widerstands und ist nun mit einem Essay ergänzt wieder zugänglich.
- 2020
Fünfzig Jahre sind vergangen, seit er als Kind mit seiner Familie nach Dresden gezogen ist, das er 1985 wieder verlassen hat. Nun kehrt Kurt Drawert als Stadtschreiber nach Dresden zurück, wo die Mutter lebt, eine Stadt, die ihm vertraut und doch ganz unvertraut ist. Er ist auf der Suche nach etwas, von dem nur er weiß, dass es ihm fehlt. Die Schönheit und die Wunden dieser Stadt, die Risse in der Familie und in der eigenen Biografie, das schwierige Verhältnis zum Vater und den Brüdern, die politisch aufgeladene Stimmung in Dresden, die offenen Fragen nach Tätern und Opfern, in der großen wie in der persönlichen Geschichte, und die Suche nach einer Sprache dafür, sind Themen und Motive in diesem dichten, autobiografischen Roman. Mit Witz und Feingefühl, mit einem Gespür für die einschneidenden Augenblicke und prägenden Konflikte im Familienleben, einem scharfen Blick für das Detail, mit bissig-analytischem Verstand, unvergesslichen Erinnerungsbildern und großer Sprachkraft erzählt Kurt Drawert von Verwerfungen und Sehnsucht, Wünschen und Brüchen im eigenen Leben und ihrer Verortung in dieser Stadt.
- 2016
„Der Körper meiner Zeit“ ist ein Langgedicht in fünf Teilen, eine fortlaufende lyrische Bewegung markierend, die die Jahreszeiten, bestimmte Orte und Themen miteinander verknüpft, das Begehren, die Liebe, das Nichts und den Tod. Und wie immer bei Drawert, die Möglichkeit des poetischen Sprechens überhaupt. In erzählerisch weit ausholenden Versblöcken, in freier oder gebundener Rede, melancholisch, ironisch oder sarkastisch, bildstark und reflektierend, wird aus diesem Körper der Sprache ein Körper der Zeit. Er nimmt die Verwerfungen des Gegenwärtigen auf wie die Sehnsucht nach Dauer und Anwesenheit des sprechenden, lyrischen Ichs. Ein starkes Motiv ist die Trauer um eine scheiternde, große Liebe, der im Innersten widerfährt, was auch in der Welt ist. Fritz J. Raddatz, der Teile des Gedichts kannte, schrieb: „Kurt Drawert ist es gelungen, in makelloser Sprache, in brennenden Bildern zu bannen, was unser aller Existenz ausmacht: das Elend der Suche nach Glück.“ Beigeordnet ist eine Serie von Schwarz-Weiß-Fotos, die den Blick vom Schreibtisch auch zu einer Topographie des Textes werden lässt: „Blicke auf nichts“.
- 2015
Ob er sich Schriftstellern wie Flaubert, Büchner oder Kafka zuwendet, Orten wie Prag, New York oder Istanbul, der Sprache der Diktatur, der politischen Rhetorik oder dem Ereignisraum des Gedichts - immer ist Kurt Drawert so unbestechlich wie radikal, so herausfordernd wie verletzlich und so klug wie kompromisslos, wenn es um die bedrohte Stellung des Subjekts in der Geschichte geht und um die Verteidigung seines Rechtes auf Anwesenheit. Wie die Systeme der Welt mit ihren Zwängen und Verwerfungen oder auch Widerständen und Ekstasen des Einzelnen sich in den Körper, das Unbewusste und die Sprache einschreiben, stets in Bewegung zwischen Auflehnung und Anpassung, Selbstbewusstsein und Selbstverlust, das zeichnen diese Essays in der ihnen eigenen sprachlichen Genauigkeit nach. Wir, deren Leser, werden wachgehalten durch sie und geschärft in unserem kritischen Verstand, den Konflikten der Zeit nicht schutzlos ausgeliefert zu sein. Denn „Was gewesen sein wird“ entscheiden immer noch wir selbst...
- 2012
Mit diesem Buch legt Kurt Drawert nicht nur ein Handbuch zum Schreiben vor, sondern auch einen Versuch über das, was Schreiben im radikalen Sinne bedeutet. Ebenso bietet er Einblicke in die Praxis des Schreibens und bespricht Probleme poetischer Techniken anhand von Beispielen und Exkursen. Autorinnen und Autoren, die tiefer in das Geschehen ihrer Arbeit eindringen wollen, aber auch alle anderen, die Einsichten in die Entstehungsgeschichte literarischer Texte suchen, über ihre Wirkung und Kriterien zu ihrer Beurteilung nachdenken möchten, werden hier reich belohnt. Es geht auch um das Verhältnis von Talent und Handwerk, Schreibanlass und Schreibumgebung und immer um die Frage: Wie wird aus Normalsprache ein poetischer Text, was wird unter welchen Bedingungen Literatur? Und da die ganze Person in allen ihren Beziehungen im Akt des Schreibens anwesend ist, muss, um gut oder besser oder anders schreiben zu können, auch die ganze Person in Betracht gezogen werden.
- 2008
„Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte“ ist der erste umfangreiche Roman des Autors, der vor allem als Lyriker und Essayist bekannt ist. Angelehnt an den spektakulären Kriminalfall des Kaspar Hauser im 19. Jahrhundert, behandelt der Roman das Motiv des verwahrlosten Findlings und erzählt vom Untergang der DDR sowie dem Übergang in eine neue Zeit. Der verunstaltete „Kaspar der Revolution“ erinnert sich mit schonungsloser Sprachgewalt an sein Leben als bestürzende Höllenfahrt durch die neun „Schuldbezirke“ der „Deutschen D. Republik“. Er wird zum Zeugen einer Nichtwelt unter der Erde, in der sich die Proletarier einst vereinigten. In seinen Merk- und Beobachtungsheften dokumentiert dieser „ostdeutsche Erdling“ seine Zeit in der Zelle, bevor er Titelaufschreiber, Magazinläufer und Nachtwächter in der „Nationalen Bücheranstalt“ wird. Nach dem Ende der Höhlenrepublik gelangt er an die Grenze zum feindlichen Ausland. Überreste von Betonmauern und Zollbaracken erinnern an vergangene Zeiten. Seine phantasiereichen Erzählmonologe sind ein Antrag auf „Anwesenheitsberechtigung“ in einem unselbstverständlichen Dasein. Kurt Drawerts Existenzbilder vom „Verbrechen am Seelenleben des Menschen“ sind heute relevanter denn je und eine Metapher für unsere moderne innere Obdachlosigkeit.
- 2001
Reisen im Rückwärtsgang
- 125 stránek
- 5 hodin čtení


