Unser »Großes Buch im kleinen Format« versammelt in diesem Jahr Märchen aus Japan: spannende, exotische, berührende Geschichten, die den Märchensammlungen in der »Manier der Brüder Grimm« in nichts nachstehen – und doch aus einer völlig anderen Erzähltradition stammen. Häufig geht es regelrecht gespenstisch zu. Es treten auf: die Yukki-Onna, die als »Schneefrau« in die Popkultur und ihre Horrorfilme eingegangen ist, und die Hone-Onna, die als Knochenfrau auch Sanyutei Encho zu der unheimlichsten Episode seiner P-fingstrosenlaterne inspiriert hat. Die Grenze zwischen Wirklichkeit und Fiktion, Leben und Tod scheint ungleich fließender als in ihren europäischen Entsprechungen – auch vor Erotik haben die japanischen Erzähler keine Scheu.
Christian Döring Knihy






Erste Einsichten
Neueste Prosa aus der Bundesrepublik
Eine Stille, die nicht still sein will, eine mächtige Tonmaschine in einer Wüste, ein Wald, der aus seiner Mitte auf uns zugeht. Musikalische Sprachstrukturen, voller Vokale und Assonanzen, in denen Maschinen durch Brandenburg und Helden fahren: Da bleibt kein Wort beim Anderen, kein Ich bei sich. Der Leonce-und-Lena-Preis 2023 geht an Alexander Schnickmann für eine elegante, historisch gesättigte, melodische Reise in neuralgische deutsche Topographien, die uns berührt und dazu verleitet, in den Räumen zwischen Sprechen und Schweigen nach den Namen zu fragen, die wir vergeben und tragen. Der Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis 2023 wird einer Stimme verliehen, die in einem bravourösen Parcours Poesie schafft, changierend zwischen Depression und Hybris, auf der Suche nach Sinn und Selbst, getrieben von Wahrnehmungsfuror und assoziationsreichem Monolog. Robert Stripling erhält diesen Preis für seine beeindruckenden Gedichte. Ein weiterer Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis 2023 geht an Sophia Klink, deren lyrisches Ich als „Nichtselbst mit Identitätskomplexen“ spielerisch aus der Generationenfolge ausbricht und die Kreatur in reicher Bildfindung neu benennt. Zwischen Zauberspruch und Prosagedicht üben ihre Verse das „lucide Träumen“ ein. Im zweijährigen Rhythmus bietet der Literarische März einen Einblick in die junge Lyrik der Gegenwart und gilt als der renommierteste Wettbewerb für den deutschsprachigen Lyrik-Nachwuchs. Das Buch enthält d
