Zum Interesse theologischer Ethik an der Rationalität
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Der Sozialethiker Hans Ruh hat über fünfhundert Texte zu ethischen Fragen verfasst. Dieses Buch vereint zentrale Erkenntnisse zu Ethik, Energie, Wirtschaft, Krieg und Frieden. Es betont, dass Menschlichkeit nur durch ethisches Handeln möglich ist und aktuelle Herausforderungen eindringlich behandelt werden müssen.
Die Weltwirtschaft befindet sich in einer permanenten Krise, einer Krisenlatenz. Die Hauptursache liegt im Verlust einer Werteorientierung, im Verlust der Ordnung des Seins und der Legitimität; als Folge wird die Anarchie zur faktischen Grundstruktur von Weltwirtschaft und Weltgesellschaft mit verheerenden Konsequenzen für Menschen und Umwelt. Hans Ruh greift auf die Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte zurück und setzt sich ebenso intensiv mit den brennenden Fragen des aktuellen Weltgeschehens auseinander. Er legt offen, welche Probleme uns heute beschäftigen und in Zukunft betreffen und wie das wirtschaftliche Verhalten wieder an eine übergeordnete Werteordnung angekoppelt werden kann. Mit 'Ordnung von unten' meint er die Verlagerung des Handlungsschwerpunkts auf die Zivilgesellschaft. Autonomie bzw. Selbstorganisation sind - nach dem Verlust der Regulierung von oben - Anforderungen an die wichtigsten funktionierenden Systeme. Mit seinen sechs Leuchttürmen - das System 'Ethische Marktwirtschaft', Wirtschaft von unten, Agenturen für elementare öffentliche Güter, Ideen, die selbständig fliegen, Projekte, demokratische Zivilgesellschaft - zeigt Hans Ruh, wie wir die Zukunft gestalten und in eine andere Richtung, nämlich hin zu einer lebenswerten und überlebensfähigen Wirtschaft beziehungsweise Gesellschaft lenken können.
Schon im griechischen Altertum wuchs allmählich die Erkenntnis, dass ein menschliches Leben ohne die ethische Frage nicht möglich ist. Was ist gut für den Menschen? Was ist gerecht unter den Menschen? Wo sind die Grenzen des Menschseins? Die Bedeutung dieser Frage nach der Ethik hat sich in der letzten Zeit dramatisch verschärft. Es geht nicht mehr bloß um das menschliche Überleben selbst. Wir realisieren heute, dass wir möglicherweise nicht über die Schwächen des Menschen, sondern über die Stärke des Menschen untergehen könnten: Die Beherrschung der Natur, das technische Risikopotential, die Gewalt, das sind paradoxerweise die eigentlichen Gefahren. Diesen Gefahren kann nur durch eine neue geistig-moralische Orientierung entgegengetreten werden. Die materiellen Probleme haben wir gelöst, die geistigen Probleme nicht. Hans Ruh beschreibt unter der ethischen Perpektive Dimensionen einer überlebensfähigen und menschenwürdigen Gesellschaft. Stichworte: Von der Arbeitsgesellschaft zur Tätigkeitsgesellschaft; Schwerpunkte einer nachhaltigen Gesellschaft; die Zivilgesellschaft als neue Solidargesellschaft; zivilgesellschaftliche Ökonomie als Antwort auf die Globalisierung; über eine neue geistig-moralische Orientierung zur Sinngesellschaft.