Bernhard Huber Knihy






Ja schbini, sogd da Kini
Königlich-Bayerische Reimungen
Da meint man zu wissen, was man sich in Bayern unter einem Kini vorstellt, und dann kommt einer aus Niederbayern daher! Die bayerische Geschichte muss deshalb aber nicht gleich umgeschrieben werden. Denn der Kini, der hier in vierzeiligen Versen besungen wird, lebt exklusiv durch und für diese Vierzeiler, die einmal mehr beweisen, dass alles gut ist, was sich reimt. Nichts und niemand wird dabei verschont; im Gegenteil: Dem königlich-bayerischen Reim wird jeder unterworfen, der sich nicht wehren kann: Arnold Schwarzenegger, FKK, BMW, Heavy Metal, die Queen und Bill Gates, um nur einige Beispiele zu nennen. Und was wären die Verse ohne den Refrain, der diesen Kini der besonderen Art erst zu dem macht, was er ist, und den man sich merken sollte: Ja schbini, sogd da Kini.
Der Blick in die Augen einer Dame von Bernhard Huber verwirrt. Wie kann ein so monströses Wesen zugleich so anmutig sein? Die Dame selbst scheint überzeugt von ihrer Schönheit und schaut hochmütig. Huber hat über die Jahre einen weiblichen Bildtypus perfektioniert: „Vollweiber“ von formvollendeter Schönheit, die sich gängigen Schönheitsidealen entziehen. Mit viel Gesicht und Körper sprengen sie beinahe den Rahmen. Hubers Darstellerinnen haben Macht; sie sind damenhaft, fürstlich und unnahbar. Ihre Bilder erinnern an die Kunst der Renaissance und andere vergangene Epochen. Mit einer Technik, die sich an die kostbare Tafelmalerei des Mittelalters anlehnt, verleiht der Maler seinen Figuren die Anmutung von Ikonen. Die prunkvollen Goldrahmen setzen eigene Akzente. Auch Hubers Landschaften sind eigenwillige Persönlichkeiten, die sich nicht bemühen, lieblich oder gefällig zu sein. Sie sind so starrsinnig wie die eigenartigen weiblichen Schönheiten, die sie gelegentlich bevölkern. „Was auch immer ein Werk beim Betrachter auslöst – Rätselhaftigkeit sollte ein Teil seines Wesens sein“, beschreibt Huber sein Kunstwollen. Er versteht seine Figuren nicht als Abbild; sie sollen ihrem eigenen Selbstverständnis gehorchen.