Ein fesselndes Panorama der europäischen Geschichte vom späten 19. Jahrhundert bis heute. Christoph Cornelißen beschreibt den Wandel Europas, den Aufstieg des Nationalismus, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen sowie die zerstörerischen Kräfte von Kriegen und Utopien. Die zentrale Rolle der Demokratie wird hervorgehoben.
Christoph Cornelißen Knihy






Die Geschichtswissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten grundlegende Veränderungen durchlaufen. Während die traditionelle Historie des 19. Jahrhunderts vor allem auf politische Geschichte fokussiert war und die Wirkung von Ideen untersuchte, rückten nach dem Zweiten Weltkrieg soziale Strukturen als zentrale geschichtliche Faktoren in den Vordergrund. Zunehmend wurde erkannt, dass die historische Realität nicht allein durch ereignis- und ideengeschichtliche sowie sozialwissenschaftliche Methoden erfasst werden kann. Studierende der Geschichtswissenschaft sehen sich heute einer Vielzahl neuer Inhalte, Theorien und Methoden gegenüber. Diese veränderte Forschungslandschaft erfordert eine moderne Einführung in das Fach, die bislang fehlte. Der vorliegende Sammelband adressiert dieses Bedürfnis und erschließt systematisch das breite Spektrum der gegenwärtigen Geschichtswissenschaften. Die Autorinnen und Autoren beschreiben zunächst spezifische Zugangsweisen zu verschiedenen Epochen und thematisieren anschließend die unterschiedlichen Bereiche der Disziplin. Dabei werden sowohl die „klassischen“ Sparten wie politische, Sozial- und Kulturgeschichte als auch neuere Richtungen wie Mentalitäten- und Geschlechtergeschichte sowie Historische Anthropologie behandelt.
Weimar und die Welt: Globale Verflechtungen der ersten deutschen Republik
- 392 stránek
- 14 hodin čtení
"Trotz der vielen transnationalen und transkulturellen Trends in der Forschung zur deutschen Geschichte ist die Verflechtung der Weimarer Republik mit der übrigen Welt bislang seltsam unterbelichtet geblieben. Die Beiträge des Bandes lenken den Blick auf vielfältige Aspekte dieser Thematik und stellen die vorherrschende These der Globalgeschichtsschreibung infrage, es handle sich bei der Zwischenkriegszeit um eine Zeitspanne der 'Deglobalisierung'. Das Buch liefert eine längst überfällige Korrektur der Historiographie und trägt zur Entprovinzialisierung der deutschen Geschichte bei"--Page 4 of cover
Frankfurt am Main und der Nationalsozialismus
Herrschaft und Repression - Wirtschaft und Gesellschaft - Kultur und Gedächtnis
Stadt und Krieg im 20. Jahrhundert
- 363 stránek
- 13 hodin čtení
Zugleich Veröffentlichungen der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission, Band 24 Seit jeher gehören die Städte zu den bevorzugten Kriegszielen der Militärs. Erst aber, als im Laufe des Ersten Weltkriegs der Weg in den totalen Krieg geebnet wurde und die Mobilisierung der Heimatfronten immer breitere Kreise zog, wurde die Unterscheidung von militärischer und ziviler Sphäre zunehmend hinfällig. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der vorliegende Sammelband mit den vielschichtigen Erfahrungen in ausgewählten mittel- und ostmitteleuropäischen Städten in den Kriegen des 20. Jahrhunderts. Zum einen geht es hierbei darum, die Rolle sozialer, geschlechtlicher und ethnischer Identitäten unter den Bedingungen des Kriegsgeschehens zu beleuchten. Zum anderen zeigt der Band, wie sich die Kriegserfahrungen in den Bereichen von Städtebau und Architektur sowie in der kulturell-literarischen Verarbeitung niedergeschlagen haben. Darüber hinaus beleuchtet er verschiedene Phänomene der langen Dauer, die vom Ersten über den Zweiten Weltkrieg bis in den Kalten Krieg hinein das Beziehungsgeflecht zwischen Krieg und Stadt geprägt haben.
Geschichtswissenschaft im Geist der Demokratie
Wolfgang J. Mommsen und seine Generation
- 364 stránek
- 13 hodin čtení
Obwohl die Zeitgeschichtsschreibung in der Bundesrepublik die 1970er Jahre erreicht hat, bleibt die Selbstthematisierung der Fachgeschichte über 1965 hinaus begrenzt. Die Debatten über die Rolle deutscher Historiker im Nationalsozialismus haben zwar einige Gründerväter der westdeutschen Geschichtswissenschaft beleuchtet, doch über die „45er“ (Dirk Moses) gibt es nur fragmentarische Informationen. Vor diesem Hintergrund wird hier erstmals der Versuch unternommen, Entwicklungen der westdeutschen Geschichtswissenschaft in den 1970er und 1980er Jahren zu untersuchen. Im Fokus steht das umfangreiche wissenschaftliche und publizistische Werk von Wolfgang J. Mommsen (1930–2004), der bedeutende Impulse für die Erforschung des Deutschen Kaiserreichs und die Auseinandersetzung mit Max Webers Werk in der Bundesrepublik setzte. Zudem leitete Mommsen über mehrere Jahre das Deutsche Historische Institut in London und steht für die Internationalisierung der westdeutschen Geschichtswissenschaft. Der Band beleuchtet somit einen der prominentesten westdeutschen Historiker dieser Zeit, um den Hauptdeutungslinien, Wirkungsmechanismen und generationellen Prägungen der westdeutschen Historiographie in dieser Phase nachzugehen.
