Texte im Spannungsfeld von medialen Spielräumen und Normorientierung
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Im Rahmen einer deutsch-italienischen und europäischen interkulturellen Germanistik wurde auf der dritten Pisaner Tagung das Zusammenspiel von Textlinguistik und -didaktik thematisiert. Der Fokus lag auf den Schlüsselbegriffen Norm und Medialität. Es wurde die Auffassung vertreten, dass sprachliche und kommunikative Normen nicht nur grammatische Aspekte betreffen, sondern auch durch die Konventionen verschiedener kommunikativer Medien, sowohl traditioneller als auch neuer, geprägt sind. Diese Spezifika, die die textuellen Darstellungsformen beeinflussen, lassen sich besonders im Vergleich analysieren (z. B. Mündlichkeit vs. Schriftlichkeit; Standard vs. Substandard; Monomedialität vs. Multimedialität). Die Untersuchung von text- und situationsgebundenen Sprachphänomenen, die von tradierten Normen abweichen, kann zu neuen Auffassungen von Regel, Grammatik und Stil führen, insbesondere in gebrauchsorientierten Bereichen der Sprachwissenschaft. Die Diskussion über das Spannungsfeld zwischen Norm und Abweichung, Muster und Variation sowie Stil und Spielraum ist für gegenwarts- und gesellschaftsbezogene Fragestellungen der Sprachgermanistik von wesentlicher Bedeutung und von besonderem Interesse für die angewandte Sprach- und DaF-Didaktik, die sich mit medialer Vielfalt auseinandersetzt.