Stettin, Frühjahr 1945. Krieg und Euphorie, Liebe und Tod: Clara S. gehört zu den wenigen Frauen, die in der pommerschen Hauptstadt zurückgeblieben sind. Während die Rote Armee auf der anderen Oderseite steht, glaubt die Vierundzwanzigjährige endlich gefunden zu haben, was sie immer gesucht hat: das wahre, das 'heroische' Leben - und die große Liebe noch dazu. In ihrer Götterdämmerungs-Euphorie verfasst die junge BDM-Führerin ein einzigartiges Zeitdokument: ein Bündel Briefe, die überdauern, nachdem sie selbst Anfang Mai 1945 auf Rügen verschwindet. Rügen, Frühjahr 2015: Warum die Spuren einer verschollenen Tante suchen, deren Ende einen zum Blick in Abgründe zwingt, die eigentlich niemand mehr ausloten möchte? Können wir damit nicht endlich abschließen? Nein, denn Susanne und Jan Peter Wiborg suchen hier eben nicht eine Tante, sondern einen Prototyp, den fremden, scheinbar fernen Schatten, das 'da war doch mal was, damals.' in fast jeder deutschen Familie. Hier ist es die weibliche Seite des Fanatismus: ein intelligentes Mädchen, das ursprünglich nur ein wenig mehr wollte als die in Hinterpommern vorgezeichnete Frauenrolle. Was hat sie zur ebenso naiven wie bis in den Tod gläubigen Hitler-Anhängerin gemacht?
Susanne Wiborg Knihy






Warum ist die Rose die "Königin der Königinnen"? Welche Bedeutung hat der Regenwurm in Goethes Faust? Wofür steht die Lilie im Christentum? Und was schreibt Wolf Biermann über die Kirschenzeit? "Im Garten" folgt den Spuren von Holunder, Schnecke und Schneeglöckchen in die Welt der Kulturgeschichte und Literatur. Von A wie Apfel über R wie Rotkehlchen bis zu W wie Wetter: Ein unerlässlicher Begleiter für alle Garten-, Literatur- und Naturbegeisterten.
Endlich wieder Gartenarbeit! Alle, die einen Garten haben – wenn auch nur einen kleinen, oder einen Balkongarten –, wissen, wovon Susanne Wiborg spricht. Die Sonne oder die Nachwirkung des langen winterlichen Entzuges, sozusagen der gärtnerische Affektstau treibt den Menschen nach draußen, meist noch in die Kälte und oft in seltsame Verstrickungen mit Hecken und Beeten. Kurzweilig und mit bewährter Kennerleidenschaft berichtet Susanne Wiborg von den Abenteuern in ihrem Garten und wie sie lernte, den Liguster zu lieben und auf das Prinzip Hoffnung zu vertrauen. Sie erzählt von seltenen Springfröschen, von wendigen Kleibern, von Fliederduft und Waldmeister-Herzfreude, von unwiderstehlichen Akeleien und ausufernder Zucchiniernte. Und von einem moribunden Apfelbaum, dem sie eine unschätzbare Lehre verdankt: Dass der eigene Garten glücklicherweise einer der Orte ist, an dem es oft am vernünftigsten ist, sich auch die unvernünftigsten Wünsche zu erfüllen.
Ein Streifzug durch acht Landschaften: Wald und Wiese, Moor und Heide, Felder und Flüsse, Berge und Küsten – literarisch, naturkundlich, historisch –, die uns prägen, so wie wir sie seit Jahrtausenden geprägt haben. Wir leben in ihnen, wir leben von ihnen, und das seit Jahrtausenden. Jeder glaubt sie zu kennen – aber wer sind unsere Landschaften wirklich? Was macht ihren Charakter aus, ihre Wechselbeziehung zu uns Menschen? Wer verkörpert sie perfekt? Sind sie Ödnis oder Idylle, eher Geborgenheit oder abweisende Macht? Was an unserem Landschaftsbild ist Erfahrung, was Projektion? Der unheimliche Wald, das gefährliche Moor, die helle und fröhliche Blumenwiese, die fruchtbaren Felder, die karge Heide, die übermütigen Flüsse, das unbezwingbare Meer mit seinen Küsten oder die herausfordernden Berge? Wo findet man noch unberührte Natur, was ist Menschenwerk, welche Ökosysteme sind sogar von menschlicher Bewirtschaftung abhängig? Wie haben Bewohner, Besucher und Eroberer eine Landschaft geformt und geprägt? Und vor allem: Wie ist dieser vielfältige Lebensraum über Jahrtausende hinweg von Menschen erlebt und beschrieben worden? Ein literarischer, biologischer und historischer Streifzug durch acht Landschaften, von der Küste bis zum Gebirge – eine Einladung zum Nachlesen, Miterleben und Augenaufmachen.
Wo er steht, ist Hamburg
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Was bedeutet es, am Meer, auf dem platten Land oder in den Bergen zu leben? Die Natur prägt den Menschen – und der Mensch die Natur. In Literatur und Gedichten drücken die Dichter und Denker ihre Ansichten und Gefühle hierzu aus – und sprechen uns damit aus der Seele. Und vor lauter Biodiversität und Ressourcenschonung vergessen wir heute fast die Bedeutung von Krummholz und Hutewald. Dieses Buch führt durch acht heimische Landschaftsformen, ihre Geschichte, Kultur und Traditionen. Und lässt sich dabei von der Sprache von Literaten inspirieren und von Wörtern, die viel zu schade wären, um in Vergessenheit zu geraten.
Gärtner spinnen alle, das ist bekannt. Und schön ist es dazu: Wir tun das nämlich gerne, weil es das Leben so ungemein bereichern kann. Wer einmal Susanne Wiborgs Gartenkolumnen gelesen hat, ist ihnen verfallen wie sonst nur dem eigenen Garten. Wie konnte man je ohne Stockrosen leben, ohne Elfenkrokusse, diese »glückliche Frühlingsüberraschung«? Und wo kriegt man die Perle d’Azur, diese aparte Clematis mit den vergissmeinnichtblauen Blüten, her, die den legendären Garten von Sissinghurst schmückt? Mit viel Liebe und Humor erzählt Susanne Wiborg von ihrem Paradies auf Erden: von Blumen, Sträuchern und Bäumen, von Fröschen, Vögeln, Libellen und Spitzmäusen, die dort ihr Zuhause finden. Und immer mittendrin: Erbse, der Terrier.
»Garten ist genau wie das richtige Leben: durchwachsen«, schreibt Susanne Wiborg. Es gilt viel zu graben, zu harken und zu pflanzen, doch es kehrt auch immer wieder Ruhe ein. Dann findet der fleißige Gärtner Zeit, die Früchte seiner Mühsal zu ernten und sich die Pracht genauer anzusehen: von zarten kaltblütigen Vorfrühlings-Zyklamen und Mondviolen über den Perückenstrauch bis hin zur Wegwarte. Und auch die Tiere kehren zurück: Schnecken ziehen übers Beet, ein Sperberweibchen kommt vorbei und dann zeigt sich auch die lang erwartete Erdkröte …


