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Winfried Thielmann

    Wortarten
    Deutsche und englische Wissenschaftssprache im Vergleich
    • Deutsche und englische Wissenschaftssprache im Vergleich

      Hinführen - Verknüpfen - Benennen

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      Ist es sinnvoll, aufgrund der Bedürfnisse moderner Wissenschaftskommunikation Wissenschaft nur noch in einer Sprache zu betreiben, oder ist die – im europäischen Raum geschichtlich gewachsene – wissenschaftliche Mehrsprachigkeit als Ressource wissenschaftlicher Innovation zu erhalten? Dies ist gleichbedeutend mit der Frage, ob wissenschaftlicher Erkenntnisfortschritt einzelsprachenunabhängig ist, oder ob er wesentlich von den kognitiven Möglichkeiten einzelsprachenspezifischer Mittel zehrt. Als ein Beitrag zur Klärung dieser Frage wird hier ein Parallelkorpus deutscher und englischer wissenschaftlicher Artikel aus natur-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen unter dem Gesichtspunkt untersucht, wie die Autoren das Wissen ihrer Leser bearbeiten, d. h. es erweitern und umstrukturieren. Der Vergleich erfolgt auf den Analyseebenen der Textart (Wissenschaftliche Einleitungen), der sprachlichen Einzelhandlung (kausale Verknüpfungen) und des einzelnen Wortes. Über ihr sprachtheoretisches Interesse hinaus sind die Ergebnisse einschlägig für Fragen der wissenschaftlichen Übersetzung und für eine komparativ informierte Didaktik der Wissenschaftssprachen. Vor allem aber zeigen sie, dass eine naive Nutzung des Englischen als 'lingua franca' der Wissenschaft, die von der scheinbaren Selbstverständlichkeit der Einzelsprachenunabhängigkeit wissenschaftlicher Erkenntnis ausgeht, nicht nur in den Geistes- und Sozialwissenschaften auf enge Grenzen stößt.

      Deutsche und englische Wissenschaftssprache im Vergleich
    • Wortarten

      Eine Einführung aus funktionaler Perspektive

      Substantiv, Verb, Präposition… – sich mit solchen Dingen zu befassen, die man ja schon aus der Grundschule kennt, erscheint auf den ersten Blick etwa so spannend zu sein wie die Lektüre eines Telefonbuchs. In Wirklichkeit beginnt aber alles Nachdenken über Sprache mit der Frage, was für sprachliche Mittel es gibt und wie sie ihre jeweiligen Funktionen beim sprachlichen Handeln realisieren. Anhand vieler authentischer Beispiele und auch mit Blick auf die Verhältnisse in Sprachen, die ganz anders funktionieren als das Deutsche, verfolgt diese Einführung bei ihren Lesern vor allem zwei zunächst die Einsicht, dass die Frage nach den Wortarten eine der interessantesten sprachwissenschaftlichen Fragen überhaupt ist, und darauf aufbauend die Fähigkeit, sprachliche Strukturen zu erkennen und ihre Funktionen zu verstehen. Denn diese Fähigkeit ist eine wesentliche Bedingung für angemessenes sprachliches Handeln in Studium und Beruf.

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