Um 1800 wird das Wandern zum Ausdruck eines modernen Lebensgefühls. Rousseaus Parole "Zurück zur Natur!" und Goethes Sturm und Drang-Dichtung begleiten die rasanten gesellschaftlichen Umbrüche seit der Französischen Revolution. Künstler entdecken seit der Romantik die Natur zu Fuß, verlegen ihre Arbeit ins Freie und verstehen die Wanderung als Gleichnis der Lebensreise und der Selbsterkenntnis. Literatur und Philosophie definieren das Wandern und beeinflussen somit die Sicht der Künstler auf diese Aktivität. Ihrer Naturbegegnung, die sich in hochkarätigen internationalen Leihgaben spiegelt, wird in fundierten Texten nachgespürt.00Exhibition: Alte Nationalgalerie, Berlin, Germany (10.05. - 16.09.2018).
Birgit Verwiebe Knihy






Magische Spiegelungen
Johann Erdmann Hummel
Johann Erdmann Hummels Werk war in seiner Zeit einzigartig. Kein anderer Künstler hatte raffinierten Spiegelungen, perspektivischen Konstruktionen und magischen Beleuchtungen ein solches Interesse gewidmet wie er. Die kunstvollen, detailreichen Kompositionen des Meisters beeindrucken durch zeichnerische Klarheit. In ihrer übersteigerten Darstellung des Sichtbaren weisen sie auf die Moderne voraus, etwa die Neue Sachlichkeit. Der vorliegende Ausstellungskatalog leistet einen wichtigen Beitrag zur Wiederentdeckung des Malers, Zeichners und Erforschers optischer Phänomene (1769-1852). Das darin enthaltene Werkverzeichnis seiner Gemälde bildet eine Grundlage für zukünftige Forschungen
Caspar David Friedrich
Unendliche Landschaften
Die Sammlung der Nationalgalerie zum langen 19. Jahrhundert
Erwerbung Forschung Dokumentation Vermittlung
Zur Zeit ihrer Gründung besaß die Nationalgalerie zunächst nationale und internationale Kunst der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In der Folge wurde der Bestand durch Werke jeweils aktueller Kunstströmungen erweitert. Anlässlich der Veröffentlichung des Bestandskataloges zur Malerei des 19. Jahrhunderts fand 2017 ein Kolloquium statt, das zentrale Aspekte der Sammlungsgeschichte der Nationalgalerie in den Fokus rückte. Die Vorträge befassten sich u. a. mit verschiedenen Sammlungsteilen, mit Katalogen und Dokumentationen, mit Erwerbungspraktiken, mit der Pluralität der Moderne, mit Popularisierungs- und Vermittlungsstrategien. Die Beiträge dieser Tagung werden in diesem Band der Wissenschaft und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Gründung der Nationalgalerie in Berlin
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Seit Beginn des 19. Jahrhunderts war die Gründung einer Nationalgalerie Gegenstand vielfältiger Diskussionen und Bemühungen. Jedoch dauerte es Jahrzehnte, bis endlich eine solche nationale Galerie für zeitgenössische Kunst eröffnete. Den entscheiden-den Anstoß gab die 262 Bilder umfassende Schenkung des Berliner Bankiers Joachim Heinrich Wagener, der seine für diesen Zweck über vierzig Jahre zusammengetragene Privatsammlung dem preußischen König mit der Hoffnung vermachte, dass sie den Grundstock einer künftigen Nationalgalerie bilden werde. Am 22. März 1861 eröffnete die »Wagenersche und National-Galerie« im alten Gebäude der Akademie der Künste. Ab 1876 fand sie in dem neuen, prunkvollen Gebäude der Nationalgalerie auf der Museumsinsel ihren Platz. Der Wagenersche Bilderschatz ist charakteristisch für eine Epoche, in der der Zusammenhang von Kunst, Geschichte, Natur und Politik intensiv reflektiert wurde. Die Beiträge in diesem Band beleuchten unterschiedliche Facetten der Gründung der Nationalgalerie.