Jens Ivo Engels Knihy

Wie korrupt ist Deutschland? Geldwäsche, Bestechung und Hinterzimmergespräche werden oft mit ärmeren Ländern assoziiert, doch auch Deutschland belegt im Korruptionsindex 2018 nur Platz 11. Jens Ivo Engels analysiert die bedeutendsten Korruptionsfälle seit 1949 und ordnet sie in ihren gesellschaftlichen Kontext ein. Er beleuchtet die Verbindung zur internationalen Diskussion über Transparenz und gute Regierungsführung, ohne populistische Vereinfachungen. Die historische Analyse umfasst Skandale wie die gekaufte Hauptstadt Bonn und die Debatte um Ex-Bundespräsident Christian Wulff. Engels thematisiert die Aufarbeitung und Konsequenzen von Korruption sowie Präventionsmaßnahmen und argumentiert, dass Deutschland keine Bananenrepublik ist. Der globale Kampf gegen Korruption wird durch Transparenz und Gesetze gegen Wirtschaftskriminalität und korrupte Politiker unterstützt. Korruption in der Politik, wie die Flick-Affäre oder der CDU-Spendenskandal, wird heute offen diskutiert, was die politische Kultur beeinflusst. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dieser Kritik und der Politikverdrossenheit? Jens Ivo Engels, einer der ersten deutschen Historiker, die sich mit Korruption wissenschaftlich auseinandersetzten, zeigt, dass die öffentliche Diskussion über Korruption ein wichtiger Indikator für die politische Verfasstheit eines Staates ist und plädiert für eine kritischere und sensiblere Auseinandersetzung mit diesem Thema.

Vetternwirtschaft, Bereicherung und Amtsmissbrauch – DIE ERSTE GESCHICHTE DER POLITISCHEN KORRUPTION über vier Jahrhunderte. Korruption gilt bis heute als unausrottbares Übel. Der renommierte Historiker Jens Ivo Engels erzählt erstmals umfassend die Geschichte der Korruption in Europa. Im Ancien Régime noch gängige Mittel der Politik, wurden Günstlingswirtschaft und Ämterkauf im 19. Jahrhundert als Korruption gebrandmarkt. Doch politische Netzwerke, Vergünstigungen und Beziehungen zwischen Wirtschaft und Politik verschwanden nicht, und zahlreiche Skandale erschütterten das Vertrauen in die neue politische Elite. Ein Ende der Missstände versprachen schließlich die faschistischen Bewegungen – ohne dies je umzusetzen. Mit anschaulichen, erhellenden, mitunter kuriosen Beispielen – von Kardinal Mazarin bis hin zu Helmut Kohl und Christian Wulff – aus den Grauzonen des politischen Lebens bietet Jens Ivo Engels einen neuen Blick auf die Mechanismen der Macht. Und fragt am Ende bewusst zugespitzt: Ist unsere Definition von Korruption zu eng gefasst, zu starr, zu sehr moralisch aufgeladen? Kann Politik ganz ohne die verpönten Praktiken überhaupt funktionieren? Ein Buch, das aufklärt und zum Debattieren einlädt.