Knihobot

Lucjan Puchalski

    ALLES THEATER
    Dichtung und Liebe
    • 2023

      ALLES THEATER

      Über die Romane von Heimito von Doderer

      Im vorliegenden Buch wird untersucht, wie Heimito von Doderer durch erzählende Prosa bühnenspezifische Wirkungen und schauspielerische Effekte erzeugt. Dies betrifft nicht nur die Figuren und deren Konstellationen, sondern auch das äußere Ambiente der Romangeschehnisse sowie die spezifischen Erzählmodalitäten. Die Philologie, die Doderers Werk auf verschiedene Theoreme und philosophische Traditionen hin analysiert, hat oft Schwierigkeiten, den Autor im Kontext des spezifisch Wiener Theaters zu positionieren. Hierbei steht weniger die tragische Verwicklung oder die moralische Erbauung im Vordergrund, sondern die Lust an Verstellung und Verkleidung sowie das Spiel um des Spiels willen, das sich im direkten Kontakt mit dem Publikum als Spektakel bewähren muss. Doderer spielt nicht nur mit seinen Erzählstoffen, sondern auch mit seinen Lesern und Kommentatoren, die seine Texte oft in starre interpretatorische Rahmen zwängen, wodurch der entspannte Charme und die Lebendigkeit seiner Prosa verloren gehen. Diese Prosa spiegelt das Leben wider und umfasst Rollen, Masken und entworfene Szenarien, die sowohl tragische als auch komische Effekte erzeugen. Der „Grund des Vergnügens“ an Doderers Erzählungen ist performativer Natur, und da das Theater einen zentralen Bestandteil der österreichischen Identität darstellt, rücken seine Werke in einen Kontext, der ihren Wiener Charakter unterstreicht.

      ALLES THEATER
    • 2022

      Dichtung und Liebe

      Über Goethes Briefe an Charlotte von Stein

      "Die Beziehung zwischen Goethe und Charlotte von Stein ist die wohl bekannteste Liebesaffäre der deutschen Literaturgeschichte, der bis heute die Aura des Skandalösen anhaftet. Literaturhistoriker greifen hier meist zu einem einfachen interpretatorischen Schlüssel: Ein rebellischer junger Dichter und dessen verheiratete, dem höfischen Establishment angehörende Muse, die seinen ungestümen Charakter einhegt und damit den intellektuellen und künstlerischen Werdegang zum Klassiker ermöglicht. Die vorliegende Studie geht von diesem Schema ab. Denn die subtile Analyse der Liebesbriefe Goethes führt zu dem Ergebnis, dass ihre Beziehung ein auf dem Briefpapier stattfindendes Spektakel war. Zwar baute es sich auf wirklichen Gefühlen und Emotionen auf, aber die sich daraus ergebenden Worte und Rollen konnten im Medium Brief performativ gestaltet und modelliert werden; ganz so, wie es die schriftstellerische Phantasie des Autors gebot. Indem Goethe Frau von Stein mit epistolären Liebesbekenntnissen überschüttete, betrat er eine Bühne, auf der er gleichzeitig auch die Rollen des Regisseurs, des Szenographen und des Souffleurs ausfüllte."-- Provided by vendor

      Dichtung und Liebe