Der Dominanzverlust weißer Männer, so begrüßenswert er ist, birgt Sprengstoff. Dazu gehört die Versuchung, Dezentrierung mit Marginalisierung und Privilegienabbau mit Diskriminierung zu verwechseln und sich am Ende als »Opfer der Opfer« zu bemitleiden. Die Attentate von Anders Breivik haben Gefahren einer sich bedroht fühlenden Männlichkeit sichtbar gemacht. Die Selbstreflexion weißer Männer ist seither überfällig. Sie ist aber auch heikel. Als Privilegierte können sie sich nicht in gleicher Weise thematisieren wie jene, die sich an die Ränder einer von ihnen beherrschten Welt verwiesen sehen. Die Freilegung des Dilemmas, in dem sich weiße Männer heute befinden, eröffnet einen Ausweg jenseits von Selbstmitleid und Selbstüberhebung.
Luca Di Blasi Knihy






Der Geist in der Revolte
Der Gnostizismus und seine Wiederkehr in der Postmoderne
- 350 stránek
- 13 hodin čtení
Dezentrierungen
Beiträge zur Religion der Philosophie im 20. Jahrhundert
Der »Westen« rückt immer deutlicher aus dem Zentrum einer Welt, die er über Jahrhunderte maßgeblich geprägt hat. Die »westliche Welt«, besonders Europa, treibt damit ironischerweise an die Peripherie einer »verwestlichten Welt«. Im Zuge dessen erleben wir eine Problematisierung säkularer Grundannahmen. Sie geht mit einer »Wiederkehr der Religion« einher, wodurch auch in der Philosophie des 20. Jahrhundert rückwirkend das verborgene Fortwirken religiöser Orientierungen sichtbarer wird. Diese »Religion der Philosophie« ist Gegenstand der Texte des vorliegenden Buches.
The scandal of self-contradiction
- 327 stránek
- 12 hodin čtení
Pier Paolo Pasolini (1922-1975) was both a writer and filmmaker deeply rooted in European culture, as well as an intellectual who moved between different traditions, identities and positions. Early on he looked to Africa and Asia for possible alternatives to the hegemony of Western Neocapitalism and Consumerism, and in his hands the Greek and Judeo-Christian Classics morphed into unsettling multistable figures constantly shifting between West and East, North and South, the present and the past, rationality and myth, identity and otherness. The contributions in this volume, which belong to different intellectual and disciplinary fields, are bound together by a fascination for Pasolini's ability to recognize contradictions, to intensify and multiply them, as well as to make them aesthetically and politically productive. What emerges is a „euro-eccentric“ and multifaceted Pasolini of great interest for the present.
Cybermystik erkundet die Parallelen zwischen der mystischen Tradition und computertechnischen Spekulationen und spürt dabei auch ihren geistes- und kulturgeschichtlichen Hintergründen nach. Die größere Distanz zur Hochphase ›cybermystischer‹ Vorstellungen in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ermöglicht es, sich ihnen mit mehr Gelassenheit zu widmen und ihren Wert ebenso wie ihre Übersteigerungen deutlicher zu erkennen.
Seit dem Umweltgipfel der Vereinten Nationen 1992 in Rio de Janeiro beherrscht das Schlagwort der „Nachhaltigkeit“ die öffentliche Diskussion. Dabei geht es um eine zukünftige Entwicklung, die ökologisch vertretbar ist und die Rechte der kommenden Generationen angemessen berücksichtigt. Das vorliegende Buch leistet einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um dieses Konzept. Denn gerade beim Thema Umwelt zeigt sich, wie notwendig ein fächerübergreifender Dialog zwischen den Wissenschaften ist, da es neben den Naturwissenschaften fast alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens und nicht zuletzt deren geistige Grundlagen berührt. Der Band enthält Beiträge u. a. von Peter Koslowski, Wolfgang Haber, Klaus M. Meyer- Abich, Vittorio Hösle, Michaele Hustedt, Paul Leidinger.