Edward Bond: Theater zwischen Psyche und Politik
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Edward Bond ist ein kontrovers diskutierter politischer Autor. Die Bondforschung hat die Frage nach der «generativen Kontinuität» seiner Dramen bisher unbeantwortet gelassen. Die vorliegende Arbeit nähert sich dieser Frage mittels eines strukturimmanenten Ansatzes, der zum einen zur Psyche des Autors, zum anderen zum theatergeschichtlichen wie zum allgemein politischen Kontext in Beziehung gesetzt wird. In Bonds Stücken bestimmt der Dualismus Individuum - Gesellschaft die dramatischen Lösungsmöglichkeiten: Abkapselung, Rückzug, Selbst- oder individuell inszenierter Massenmord. Immer endet es wieder beim radikal vereinzelten Ich. Das Spezifische der Bondschen Figuren liegt dabei in der Ableitung ihrer Handlungen aus der Psyche. In den «Antwortstücken» ist der Weg in die Psyche verstellt. Eine exzessive Rationalität wird zum gesellschaftlichen Heilmittel. Sie bleibt an den Protagonisten gebunden. Der binäre Schematismus der dramatischen Lösungen (Ich - Welt) wird dadurch nicht aufgesprengt. Der Schlüssel für das Politische liegt im sich selbst überschätzenden Ich.