Ertragsorientierte Überschuldungsprüfung
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Die Reform des Insolvenzrechts wird seit langem diskutiert. Ein Schwerpunkt dieser Diskussion ist die Umgestaltung des Überschuldungstatbestandes. In der vorliegenden Untersuchung wird der Begriff «Überschuldung» unter historischen und aktuellen Aspekten interpretiert. Zur Herleitung und Darstellung des aktuellen Überschuldungsverständnisses wird auf die Instrumentarien der Bewertungs- und Bilanzlehre zurückgegriffen. Es wird gezeigt, daß die Überschuldung als Zeitraum-Illiquidität im Sinne einer Unfähigkeit zur Auszahlungsdeckung im Zeitablauf zu verstehen ist. Darauf aufbauend werden Gesichtspunkte der dynamischen Kreditwürdigkeitsprüfung diskutiert, die die besondere Bedeutung der Ertragskraft für die Analyse von Unternehmen im allgemeinen und für die Beurteilung ihrer maximalen Kreditkapazität im Rahmen der Insolvenzprüfung im speziellen hervorheben. Diese Überlegungen sind bei der Konstruktion eines Analyseinstrumentariums von Bedeutung, das den juristischen sowie betriebswirtschaftlichen Anforderungen an die Überschuldungsprüfung Rechnung tragen soll.