Der Spass ist ein Meister aus Deutschland

„Inwieweit Anpassung und Gelächter, Unterdrückung und gute Laune Verbindungen miteinander eingehen, inwieweit das Gelächter der Unterdrückten und Ausgebeuteten geplant werden kann, das sind Fragen, denen die Autoren in dieser Arbeit nachgehen. Ausgehend von Beobachtungen der Spaßgesellschaft der achtziger und neunziger Jahre, in der Spaß haben und gut gelaunt sein schon fast vom Leistungsprinzip diktiert zu sein scheint, legen die Autoren Sonden durch die deutsche Geschichte.“ (Ralf Thenior, Saarländischer Rundfunk) Durch flammende Reden und Massenaufmärsche, durch Thingspiel und Sonnenwendfeiern allein hätte aus dem Nationalsozialismus keine „Bewegung“ werden können. Eine Massenbewegung konnte er erst werden, weil er sich das Lachen als Produktivkraft nutzbar machte. Mit Gleichschaltung, Führerprinzip, Autobahnbau und Rassenlehre festigten die Nationalsozialisten ihre Position als neue Machthaber; als Befreier wurden sie empfunden, weil sie den verdrängten Körperenergien gesetzlich geschützte Freiräume garantierten. Faszination und Frohsinn, Erhabenheit und Heiterkeit, Größenwahn und Gemütlichkeit. Leni Riefenstahl und Hans Moser. Die Nazis impften die Deutschen mit neuem welthistorischem Sendungsbewußtsein, aber sie schützten die private Idylle; sie inszenierten Rituale der glühendsten Faszination und förderten den deutschen Humor. Keine eiserne Disziplin ohne schallendes Gelächter. Inhalt Lachen Politik der guten Laune Der Spaß ist ein Meister aus Deutschland Spaßgesellschaft Kontinuum des Lachens