Die Spur der Gewalt
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Die Gewalttätigkeit der gesellschaftlichen Verhältnisse schlägt sich seit jeher besonders drastisch in der Literatur nieder. Diese spiegelt sie nicht nur, sondern setzt sich auch, mehr oder minder bewußt, in ein Verhältnis zu ihr. Die Theorie der Kunst reflektiert auf das Verhältnis von Kunst und Gewalt. Insbesondere seit dem späten 18. Jahrhundert wandeln sich alle drei Bereiche: die herrschende Gewalt, der erzählte Schrecken sowie die ästhetische Theorie seiner Darstellung. Nieraad zeigt, wie seit der Antike die am Individuum ausgeübte Gewalt als Körperopfer gerechtfertigt und verklärt wird. Die Untersuchung endet im 20. Jahrhundert: Der Erste Weltkrieg bringt neue Erfahrungen des Schrecklichen mit sich. Schließlich stellt das, wofür der Name Auschwitz steht, die Möglichkeit jeder literarischen Darstellung des Schreckens radikal in Frage, weil die schlimmsten Imaginationen von der Wirklichkeit übertroffen wurden. Ist Literatur nach Auschwitz überhaupt noch möglich? Inhalt: Das Schöne und das Schreckliche Körperopfer Körperschrei Das Schöne und das Erhabene als Kategorien der Verdrängung Einsprüche Körperzeichen Über die Grenzen der Schönen Literatur Erfahrung und Darstellung des Krieges Nach Auschwitz