Das Recht der Tiere
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„Wir müssen einmal betrachten, wo wir stehen, was wir vollbracht haben und uns vornehmen, weiterhin zu vollbringen. Da gibt es zum Beispiel die Vivisektion und Versuche am lebenden Tier. Gelehrte von Format bemühen sich, die Reinheit der Wissenschaft zu beteuern. Sie sprechen von Notwendigkeiten der Forschung, vom Streben nach Erkenntnis, vom Suchen nach Wahrheit. Ein ganzes Arsenal an Beteuerungen und lauteren Erklärungen wird aufgeboten, um zu verteidigen, was nicht verteidigt werden kann, was durch keine Sittlichkeit entschuldigt wird. Denn die Aussagen, die ein reines Bemühen darlegen sollen, müssen notwendigerweise von jenen zurückgewiesen werden, die Opfer dieses angeblich reinen Bemühens sind. Und ihre Zahl ist längst unermeßlich, schließt man die Tierheit, als dem Schmerz offen, ein. Eine Wissenschaft, die es sich gestattet, daß zur Feststellung längst bekannter oder nicht verwertbarer Tatsachen immer wieder, täglich, jahrein, jahraus, Tiere zu Tausenden, zu Millionen lebend seziert werden, ungeachtet der Qualen solcher Opfer, eine Wissenschaft, die vor keinem Experiment am Lebendigen zurückschreckt, hat als Ganzes den Anspruch verwirkt, als rein, als schuldfrei zu gelten.“ Hans Henny Jahnn