Die Salzsäule
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Albert Memmis erster Roman, 'Die Salzsäule', ist seine eigene Geschichte. Alexander Mordechai Benillusch, der Held dieses Buches, geht den Weg aus der Vorstadtenge von Tunis hinaus in die Welt. Sohn einer Berberin und eines Juden, aufgewachsen in der Bildungswelt des französischen Gymnasiums, steht er zwischen den Welten im wahrsten Sinne des Wortes: zwischen Juden und Mohammedanern, zwischen Tunesiern und Franzosen, zwischen armen Handwerkern und reichem Bürgertum, zwischen Kolonisten und Kolonisierten. Man atmet die Luft des Ghettos, die Enge des elterlichen Hauses, die stickige Atmosphäre des französischen Gymnasiums, die dumpfe Schwüle jüdischer Festzeremonien, man erlebt die Ausbruchsversuche des Helden, seine Illusionen und bitteren Enttäuschungen. Fesselnd wie jede wahre Lebensgeschichte, ist dieser Roman zugleich eindrucksvolle Dokumentation seiner Zeit: das autobiographische Bekenntnis eines Menschen, der, herausgefordert von den Widersprüchen der Zeit, sich selbst sucht. Dabei ist das Buch mehr als ein packender Roman: Eng verknüpft mit dem Thema der Bilanz und Rechenschaft ist das Thema des Bruchs: Bruch mit der Tradition, mit der sozialen Ordnung, den überkommenen, starren Vorurteilen. Zwischen den Kulturenm den Religionen, den Gesellschaftsschichten bleibt Benillusch ein Heimatloser.