Wahre Weibeskünste?
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Der Blick auf Kunstwerke von Frauen ist auch heute noch geprägt von tradierten Frauenbildern. Die verbissene Suche nach dem „typisch Weiblichen“ weist den Künstlerinnen ihren festen Ort zu, der Begriff „weibliche Ästhetik“ dient als Kategorie. Frauenkunst wird als Kunst von Frauen, nicht als Kunst an sich betrachtet. Ihr wird eine „weibliche“ Aussage unterstellt, wobei die Interpretation in alten und neuen Zuschreibungen an „Weiblichkeit“ verhaftet ist. In dieser Schrift wird der Begriff der „authentischen Weiblichkeit“ hinterfragt. Ausgehend von Sigmund Freud und Simone de Beauvoir, die eine strukturelle bzw. historische Analyse von Weiblichkeit vornehmen, wird die Debatte um „sex“ und „gender“ aufgezeigt bis hin zur amerikanischen Philosophin Judith Butler, die schließlich eine Kritik an der „sex“ und „gender“-Differenzierung formuliert. Auf der Folie des problematisierten Weiblichkeitsbegriffs stellt sich dann auch die Debatte um eine „weibliche Ästhetik“ unter anderen Vorzeichen dar. Die Auseinandersetzung mit der Problematik um eine „weibliche Ästhetik“ wird jedoch nicht nur auf theoretischer Ebene erörtert. Am Beispiel von drei zeitgenössischen Künstlerinnen führt die Autorin exemplarisch vor, wie sich der Prozeß der Festschreibung auf eine spezifisch „weibliche Ästhetik“ vollziehen kann bzw. wiederum eine Loslösung von der Festschreibung erfolgt. Dieser wichtige Beitrag zur Debatte um eine „weibliche Ästhetik“ deckt den determinierenden Charakter der herkömmlichen Geschlechtszuschreibungen auf und regt an, neue Definitionen zu finden.