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Technische Intelligenz und "Kulturfaktor Technik"

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Im Zuge der beschleunigten Industrialisierung entwickelte sich aus Technikern und Ingenieuren in der zweiten Hälfte des 20. jahrhunderts ein neuer „Berufsstand“. Diesem gelang es über Jahrzehnte hinweg nicht, eine gesellschaftliche Stellung einzunehmen, die seiner wachsenden Bedeutung im industriellen System entsprochen hätte. Rang und Einfluß blieben weiterhin den traditionellen Bildungseliten - vor allem Juristen, Historikern und Theologen - vorbehalten. Um ihren Anspruch auf Anerkennung und Statusverbesserung Nachdruck zu verleihen, bemühte sich die Technische Intelligenz in der Öffentlichkeit vehement darum, die Technik als „Kulturfaktor“ schlechthin und die Angehörigen ihrer Berufsgruppe als „Kulturpioniere“ darzustellen. Der vorliegende Sammelband analysiert exemplarisch, wie die „Kulturfunktion“ der Technik als ein zentrales Theorem und Argument der Techniker und Ingenieure für sozialen Aufstieg und gesellschaftliche Anerkennung genutzt und instrumentalisiert wurde: - im Prozeß der Emanzipation und Professionalisierung der Technischen Intelligenz, - bei bedeutenden Ingenieuren des Kaiserreichs, - in der Kultur- und Gesellschaftskritik der 20er Jahre, - bei der Funktionalisierung der Technik durch den Nationalsozialismus, - für die Legitimation zur Einführung neuer Leittechnologien sowie - in Technikgeschichtsschreibung und musealer Präsentation. Dieses Buch verbindet methodisch neuere Ansätze der Sozialgeschichte, der Technikgeschichte und der politischen Ideengeschichte und ist ein wichtiger beitrag zur Mentalitätsgeschichte der Technischen Intelligenz sowie zur Technikrezeption und Politischen Kultur in Deutschland zwischen Kaiserreich und früher Bundesrepublik.

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1996

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