Heimat in orphischen Tiefen
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Die sich in Thomas Manns Novellen bis 1912 manifestierende ontisch-ontologische Krise des spätzeitlichen Individuums ist auf die mystische Disposition der frühen Helden zurückzuführen. Ob der erkenntniskategorischen Unfaßlichkeit des Mystischen an sich nutzt die Studie einen phänomenologischen Untersuchungsansatz als einzige adäquate methodische Zugangsart zum Phänomen Mystik. Die aus der problematischen Daseinskonstellation der Protagonisten resultierenden Gefühle der Vereinzelung und Entfremdung sind notwendige Schritte auf dem Weg zur mystischen Illuminatio. In den frühen Erzählungen können Darstellungen aller Phasen des mystischen Weges (Läuterung, Askese, Kontemplation, Ekstase) nachgewiesen werden. Die Untersuchung des symbolischen Charakters der frühen Helden erweist, daß Begriffe wie «Ich» und «Welt» in letzter Konsequenz Symbole der Identität der Erscheinungen im all-einen Wesensgrund sind. Das Bewußtsein Thomas Manns, im Spannungsfeld zwischen Extremen zu stehen, vor denen Leben und Geist die wesentlichen Pole bilden, resultiert aus der eigenen mystischen Disposition.