Die Mensch-Tier-Verwandlung
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Dieses Buch wurde mit dem Lutz-Röhrich-Preis 1999 der Märchen-Stiftung Walter Kahn ausgezeichnet. Die Verwandlung in ein Tier oder aus einem Tier gehört zu jenen archetypischen Bildern des vorrational-mythischen Denkens, die die Kulturgeschichte der Menschheit seit jeher wesentlich mitgeprägt haben. Als Inbegriff und treibendes Moment des Wunderbaren erscheint sie auch in den drei Erzählformen Mythos, Sage und Märchen. In der deutschen Romantik erfuhren diese Urformen des Erzählens, insbesondere aber das Märchen, eine entscheidende ästhetische Aufwertung. Das wunderbare Motiv der Verwandlung eines Menschen in ein Tier und der damit eng verbundene Begriff der Erlösung erscheinen hier einerseits als universale Symbole fundamentaler menschlicher Grunderfahrungen, andererseits werden sie von den Autoren zur Gestaltung des eigenen dichterischen Anliegens genutzt. Vor dem Hintergrund einer Motivgeschichte bietet diese Studie eine Übersicht über die verschiedenen Erscheinungsformen der Mensch-Tier-Verwandlung in Märchen und Sage. Besonderes Interesse gilt dabei der unterschiedlichen narrativen Behandlung und Funktionszuweisung des Motivs in der deutschen Prosadichtung der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.